Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
Nach dem Ersten Weltkrieg verhängten die Siegermächte einen Boykott gegen deutsche Wissenschaftler, die aus internationalen Forschungsgemeinschaften und Netzwerken ausgeschlossen wurden. Die KWG, die es ablehnte, ihren Namen nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs zu ändern, musste sich daher auf Projekte in neutralen oder verbündeten Ländern bzw. im Inland beschränken. In den 1920er Jahren entstanden vor allem Institute im Bereich der Ersatzstoffforschung wie Metallforschung, Faserstoffchemie und Silikatforschung. Der erste internationale Kongress nach dem Ende des Boykotts war der 5. Internationale Kongress für Vererbungswissenschaften, den das KWI für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik 1927 ausrichtete.
Architektonisch prägte die KWG Berlin-Dahlem, insbesondere durch das 1929 fertiggestellte Tagungs- und Gästehaus "Harnack-Haus", das zum Kristallisationspunkt des sogenannten Dahlem-Mythos wurde. Die Nachfolge-Institution der KWG ist die 1948 gegründete Max-Planck-Gesellschaft. Max Planck (1858-1947) war ab 1930 Nachfolger von Harnacks Präsident der KWG.
Bibliography
Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, in: Lemo. Lebendiges Museum Online, in: www.dhm.de (Last access: 21.09.2018).
Max-Planck-Gesellschat. Unsere Geschichte, in: www.mpg.de (Last access: 26.02.2019).
HENNING, Eckart, Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Von
ihrer Gründung bis zur Liquidation (1911-1960), in: Forschungen zur Brandenburgischen
und Preußischen Geschichte (NF) 25 (2015), S. 83-109, hier 83-96.