Enzyklika Leos XIII. "Officio Sanctissimo" vom 22. Dezember 1887
Leo XIII. ermahnte die Bayerischen Bischöfe, in der Verteidigung des Glaubens nicht nachzulassen. Ihre Sorge für den rechten Glauben solle sich vor allem in ihrem Einsatz für die Priesterausbildung in den Seminarien ausdrücken, die gemäß den Vorgaben des Konzils von Trient zu erfolgen habe. Dies sei besonders wichtig, da die Kirche in den Jahren seit Ausbruch des Kulturkampfes noch stärker mit Angriffen von außen konfrontiert sei. Für das Studium der Philosophie und Theologie sah der Papst die Schriften Platons, Aristoteles', Augustinus' und Thomas von Aquins als grundlegend an. Bei aller erstrebenswerten Eigenständigkeit hätten die Kirche und ihre Geistlichen die Aufgabe zum Wohl der Gesellschaft zu handeln, um gleichzeitig Gott und dem Staat zu dienen. Der Dienst an der Gesellschaft bestand laut Leo XIII. in einer christlichen Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Diese sei Aufgabe der Bekenntnisschulen, für deren Fortbestand der Papst eintrat.
Abschließend stellte Leo XIII. fest, dass der Staat die Kirche nicht in ihren ureigenen Aufgaben, dem Feiern der Messe und dem Spenden der Sakramente, behindern dürfe. Eine Gegnerschaft von Staat und Kirche sah er als Schaden für die gesamte Gesellschaft an, zumal sich Staat und Gesellschaft in Bayern eigentlich als christlich verstünden.
Sources
Leo XIII. Leonis XIII. Pontificis Maximi Acta, Bd. 2, Rom 1882, ND Graz 1971, S. 219-243.
Officio Sanctissimo. Encyclical of Pope Leo XIII on the Church in Bavaria, in:
www.vatican.va (Last access: 10.06.2013).
Bibliography
HARTMANNSGRUBER, Friedrich, Der Kulturkampf in Bayern, in: BRANDMÜLLER, Walter (Hg.),
Handbuch der Bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 3: Von der Säkularisation bis zur
Gegenwart, St. Ottilien 1991, S. 245-262.