Gregorianischer Gesang

Als gregorianischer Gesang oder gregorianischer Choral galten die Gesänge des Messgesangbuchs der Kirche (Graduale Romanum), die bis zur Liturgiereform 1970 infolge des Zweiten Vatikanischen Konzil gesungen wurden. Das umfasst die Gesänge, die bei der Messfeier zum Einzug des Priesters, nach der Epistel, zum Offertorium und zur Kommunion von Chor (Schola) und dem Cantor gesungen wurden. Auch fallen die ehemaligen Altargesänge des Priesters und die Antworten der Kirchenbesucher, wie auch die Gesänge des Stundengebets, vor allem bei der Vesper, darunter.
Die Gesänge wurden nach Papst Gregor dem Großen (540-604) benannt. Allerdings ist sein tatsächlicher historischer Einfluss auf die Gestaltung und Formung dieses Gesangs unklar. Papst Pius X. stellte 1903 den gregorianischen Gesang in seinem Motu proprio zur Kirchenmusik als die der Kirche besonders angemessene Form der Musik dar.
Sources
Motu Proprio "Tra le sollecitudini" vom 22. November 1903, in: Acta Sanctae Sedis 36 (1903/04), S. 329-339, in: www.vatican.va (Last access: 19.10.2017).
Bibliography
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WAGNER, Peter, Choral, in: Lexikon für Theologie und Kirche 2 (1931), Sp. 886-890, hier 887.
WEL, Th. van, Gregoriaanse zang, in: Liturgisch Woordenboek 1 (1962), Sp. 918 f.
Recommended quotation
Gregorianischer Gesang, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 508, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/508. Last access: 02-05-2024.
Online since 29-01-2018.
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