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                        "Nationalsozialistische Freiheitspartei" (NSFP) war die Bezeichnung der völkischen
        Reichstagsfraktion, einem Zusammenschluss der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP) und
        der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP) in der zweiten und dritten
        Legislaturperiode des Reichstags in der Weimarer Republik. Anders als der Name es vermuten
        lässt, bestand die Fraktion vorwiegend aus deutschvölkischen Abgeordneten. Nötig wurde der
        Zusammenschluss aufgrund der Verbote von NSDAP und DVFP im Zuge des gescheiterten
        Hitlerputsches vom 9. November 1923.
Ohne Konsultierung des inhaftierten Hitlers verständigten sich die Führungen der beiden Parteien auf einen gemeinsamen Wahlkampf als "Völkischer Block", sowohl für die anstehenden Landtags-, als auch die Reichstagswahlen am 4. Mai 1924, um im Schutz des Wahlrechts auch weiterhin öffentlichkeitswirksam agieren zu können. Bei der Reichstagswahl erhielt die NSFP 6,5 Prozent der Stimmen und 32 Mandate. Obwohl der Einigungsprozess der beiden Parteien konfliktreich verlief, traten sie im Dezember 1924 wieder gemeinsam als NSFP zu den Reichstagswahlen an, was aber nicht mehr als ein Zweckbündnis darstellte, da NSDAP und DVFP nach wie vor verboten waren. Mit gerade einmal 3 Prozent und 14 Mandaten musste die NSFP eine herbe Wahlniederlage hinnehmen. Die Mindestanzahl von 15 Abgeordneten zur Fraktionsbildung wurde knapp verpasst. Nachdem Gespräche mit der DNVP zur gemeinsamen Fraktionsbildung gescheitert waren, kam es Anfang 1925 zum endgültigen Bruch zwischen Nationalsozialisten und Deutschvölkischen. Am 27. Februar 1925 gründete der inzwischen aus der Haft entlassene Hitler die NSDAP öffentlichkeitswirksam neu und verkündete ihren völkischen Exklusivitätsanspruch. 
                        
                             
                        
                             
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    Nationalsozialistische Freiheitspartei (NSFP)
Ohne Konsultierung des inhaftierten Hitlers verständigten sich die Führungen der beiden Parteien auf einen gemeinsamen Wahlkampf als "Völkischer Block", sowohl für die anstehenden Landtags-, als auch die Reichstagswahlen am 4. Mai 1924, um im Schutz des Wahlrechts auch weiterhin öffentlichkeitswirksam agieren zu können. Bei der Reichstagswahl erhielt die NSFP 6,5 Prozent der Stimmen und 32 Mandate. Obwohl der Einigungsprozess der beiden Parteien konfliktreich verlief, traten sie im Dezember 1924 wieder gemeinsam als NSFP zu den Reichstagswahlen an, was aber nicht mehr als ein Zweckbündnis darstellte, da NSDAP und DVFP nach wie vor verboten waren. Mit gerade einmal 3 Prozent und 14 Mandaten musste die NSFP eine herbe Wahlniederlage hinnehmen. Die Mindestanzahl von 15 Abgeordneten zur Fraktionsbildung wurde knapp verpasst. Nachdem Gespräche mit der DNVP zur gemeinsamen Fraktionsbildung gescheitert waren, kam es Anfang 1925 zum endgültigen Bruch zwischen Nationalsozialisten und Deutschvölkischen. Am 27. Februar 1925 gründete der inzwischen aus der Haft entlassene Hitler die NSDAP öffentlichkeitswirksam neu und verkündete ihren völkischen Exklusivitätsanspruch.
Literatur
DÖRING, Martin, "Parlamentarischer Arm der Bewegung". Die Nationalsozialisten im
            Reichstag der Weimarer Republik (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der
            politischen Parteien 130), Düsseldorf 2001, S. 44-88.
                            FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen
            in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische
            Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 41.
                            SCHRADER, Stefanie, Vom Partner zum Widerpart. Die Deutschvölkische Freiheitspartei
            und ihr Wahlbündnis mit der NSDAP, in: SCHMIDT, Daniel u. a. (Hg.), Wegbereiter des
            Nationalsozialismus. Personen, Organisationen und Netzwerke der extremen Rechten
            zwischen 1918 und 1933 (Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte 19), Essen 2015,
            S. 55-69.
                            WULFF, Reimer, Die Deutschvölkische Freiheitspartei 1922-1928, Inauguraldissertation
            Marburg 1968, S. 36-67.
                        Empfohlene Zitierweise
Nationalsozialistische Freiheitspartei (NSFP), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1438, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1438. Letzter Zugriff am: 31.10.2025. 
                    