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Seit der Verfassungsänderung von 1905, welche die Mehrheitswahl für die zweite Kammer
der badischen Ständeversammlung eingeführt hatte, schlossen Liberale und Sozialdemokraten
Stichwahlabkommen, um sich gegen Zentrumspartei und Konservative durchzusetzen. Auf diesem
Weg entwickelte sich auch eine Zusammenarbeit im Parlament. Auch bei den Wahlen des Jahres
1913 bildeten Liberale und Sozialdemokraten bei der Stichwahl einen sogenannten Großblock.
Am Ende gewann die Zentrumspartei 30 Sitze, die Nationalliberalen 20, die
Sozialdemokraten 13, die Fortschrittliche Volkspartei sowie die Konservativen jeweils 5. Der
Großblock verfügte über 38, die Rechte über 35 Abgeordnete. Der Großblock musste damit
leichte Verluste hinnehmen und verlor im Parlament an Verbindlichkeit. Dies nutzte die
Zentrumspartei in der Folgezeit, um die Kulturkampfgesetzgebung weiter zu
lockern.
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Wahlen zur Zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung 1913
Literatur
FENSKE, Hans, Baden 1860 bis 1918, in: SCHWARZMAIER, Hansmartin (Hg.), Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 3: Vom Ende des Alten Reiches bis zum Ende
der Monarchien (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg), Stuttgart 1992, S. 133-233, hier 188-203.
FURTWÄNGLER, Martin (Bearb.), Wahlen, in: SCHWARZMAIER,
Hansmartin u. a. (Hg.), Handbuch der baden-württembergischen Geschichte.
Bd. 5: Wirtschafts- und Sozialgeschichte seit 1918 – Übersichten und Materialien –
Gesamtregister (Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg), Stuttgart 2007, S. 515-532, hier 517 f.
Empfohlene Zitierweise
Wahlen zur Zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung 1913, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1533, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1533. Letzter Zugriff am: 20.05.2025.