TEI-P5
Pius X. erließ 1903 durch das Motu Proprio "Tra le sollecitudini" ein
"Gesetzbuch" (Vorwort) für die Kirchenmusik. Hierin betonte er die herausragende Bedeutung
des gregorianischen Gesangs, der die angemessenste Form der Kirchenmusik darstelle.
Volkssprachliche Stücke waren überwiegend verboten, Orgel war erlaubt, solange sie den
Gesang nicht übertönte. Bei den Melodien durfte es zu keiner Vermischung weltlicher und
geistlicher Stücke kommen. Mehrstimmigkeit war erwünscht, jedoch mussten die hohen Stimmen
von Knaben gesungen werden. Frauen durften nicht im Chor singen, da es sich dabei um ein
liturgisches Amt handelte. In den Bistümern sollten Kommissionen für Kirchenmusik
eingerichtet und in den Seminaren sollte dem gregorianischen Gesang besondere Aufmerksamkeit
geschenkt werden.
Grundsätzlich ging es darum, die Musik der Liturgie unterzuordnen, um den Gottesdienst nicht zum Konzert werden zu lassen und beispielsweise Einflüsse der Oper zurückzudrängen. Der Wunsch nach Reinhaltung der Kirchenmusik fand 1917 auch Eingang in den Codex Iuris Canonici (can. 1264 § 1). Pius XI. bekräftigte die Forderungen Pius X. zudem 1922 im Motu Proprio "Ad musicae sacrae restitutionem", sowie 1928 in der apostolischen Konstitution "Divini cultus sanctitatem" über die Liturgie.
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Päpstliche Richtlinien für die Kirchenmusik
Grundsätzlich ging es darum, die Musik der Liturgie unterzuordnen, um den Gottesdienst nicht zum Konzert werden zu lassen und beispielsweise Einflüsse der Oper zurückzudrängen. Der Wunsch nach Reinhaltung der Kirchenmusik fand 1917 auch Eingang in den Codex Iuris Canonici (can. 1264 § 1). Pius XI. bekräftigte die Forderungen Pius X. zudem 1922 im Motu Proprio "Ad musicae sacrae restitutionem", sowie 1928 in der apostolischen Konstitution "Divini cultus sanctitatem" über die Liturgie.
Quellen
Motu Proprio "Tra le sollecitudini" vom 22. November 1903, in: Acta Sanctae Sedis
36 (1903/04), S. 329-339, in: www.vatican.va (Letzter Zugriff am: 19.10.2017).
Motu Proprio "Ad musicae sacrae restitutionem" vom 22. November 1922, in: Acta
Apostolicae Sedis 14 (1922), S. 623-626, in: www.vatican.va (Letzter Zugriff am: 19.10.2017).
Constitutio Apostolica "Divini cultus sanctitatem" vom 20. Dezember 1928, in:
Acta Apostolicae Sedis 21 (1929), S. 33-41, in: www.vatican.va (Letzter Zugriff am: 19.10.2017).
Literatur
BRETSCHNEIDER, Wolfgang, Vom Motuproprio Pius X. (1903) bis zur Instructio
Musicam sacram (1967). Historische Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Liturgie und
Musik, in: KLÖCKNER, Stefan (Hg.), Liturgie und Musik, Trier 2005, S. 38-51.
FELLERER, Karl Gustav, Kirchenmusik, in: Lexikon für Theologie und Kirche 5 (1933),
Sp. 1014-1018.
Empfohlene Zitierweise
Päpstliche Richtlinien für die Kirchenmusik, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1681, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1681. Letzter Zugriff am: 19.05.2025.