Deutsche Waffenstillstandskommission
Noch bevor die Lansing-Note in Berlin eintraf, bildete die Regierung Max von Badens eine Waffenstillstandskommission unter dem Vorsitz des führenden Zentrumspolitikers und Ministers ohne Geschäftsbereich Matthias Erzberger. Während die Kommission schon auf dem Weg zur Westfront war, traf auch die erhoffte amerikanische Note ein.
Im deutschen Hauptquartier in Spa wurde der Kommission vervollständigt. Ihr gehörten neben Erzberger der Diplomat Alfred Graf von Oberndorff als Vertreter des Auswärtigen Amts, General Detlof Sigismund von Winterfeldt für das Heer und Kapitän zur See Ernst Vanselow für die Marine an.
Am 8. November begannen die Verhandlungen im Wald von Compiègne. Nachdem ein Waffenstillstand über 36 Tage abgeschlossen und am 11. November unterzeichnet wurde, kehrte die Kommission am 12. November nach Spa zurück.
Da der Waffenstillstand befristet war, musste er verlängert werden. Für die in Trier stattfindenden diesbezüglichen Verhandlungen institutionalisierte sich um Erzberger die Waffenstillstandskommission, zu der ein Apparat mit Hunderten von Angestellten gehörte. Am 16. Februar 1919 wurde der Waffenstillstand zum dritten Mal und nun unbegrenzt verlängert.
Literatur
EPSTEIN, Klaus, Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie, Berlin / Frankfurt am Main 1962, S. 314.
KOLB, Eberhard, Der Frieden von Versailles, München 2005, S. 27-39.