Nationale Demokratie (Narodowa Demokracja)

Die Nationale Demokratie (Narodowa Demokracja, Akronym: Endecja) war eine polnische politische Bewegung, die in den 1890er Jahren entstand. Nachdem in allen drei polnischen Teilungsgebieten verschiedene Organisationen entstanden waren, bildete die Nationale Liga (Liga Narodowa) erste übergreifende Organisation. Die Ideologie der Endecja festigte sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie war nationalistisch und ging von einem sozialdarwinistischen Überlebenskampf der Völker aus. Zudem wandte sie sich gegen die internationale Arbeiterbewegung und anfangs auch gegen den Konservativismus. Bedeutendster Führer und Ideologe der Nationalen Demokratie war Roman Dmowski (1864-1939). Nach der Russischen Revolution von 1905 näherte sich die Endecja dem Konservativismus und Klerikalismus an. Der Versuch, alle Gruppen von Rechts und Mitterechts nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in der Volksnationalen Union (Związek Ludowo-Narodowy) zu vereinigen, scheiterte. Die Partei blieb aber stärkste politische Kraft Polens, wenn sie es auch nur 1923 und 1926 kurzzeitig schaffte, eine Regierung zu bilden. Ihr Hauptfeind war die Linke mit Józef Piłsudski (1867-1935) an der Spitze, sie sah aber auch in den Juden ihren Gegner. Darüber hinaus befürwortete die Volksnationale Union eine Polnisierungspolitik gegenüber den slawischsprachigen Minderheiten.
Literatur
BORODZIEJ, Włodzimierz, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert (Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert), München 2010.
HOLZER, Jerzy, The Political Right in Poland, 1918-39, in: Journal of Contemporary History 12 (1977), S. 395-412, in: doi.org (Letzter Zugriff am: 09.01.2019).
VIAF: 311207411
Empfohlene Zitierweise
Nationale Demokratie (Narodowa Demokracja), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 594, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/594. Letzter Zugriff am: 27.12.2024.
Online seit 25.02.2019.
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