Englische Fräulein in München-Nymphenburg

Im Zuge der Säkularisation nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde auch die Münchener Niederlassung der Englischen Fräulein geschlossen. Ihr Haus wurde von der Regierung beschlagnahmt und fortan vom Staatsministerium des Innern genutzt.
Das bayerische Konkordat von 1817 ermöglichte den Wiederaufbau der Ordensgemeinschaft. König Ludwig I. war an der Wiedererrichtung der Münchener Niederlassung interessiert und stellte dafür den nördlichen Flügel von Schloss Nymphenburg zur Verfügung. Am 6. Oktober 1835 wurde die Übergabeurkunde unterzeichnet. Mit dem päpstlichen Breve "Cum ex frugifera" vom 23. April 1841 bestimmte Gregor XVI. Nymphenburg zum Sitz der Generaloberin der bayerischen Institute.
Die bayerischen Englischen Fräulein expandierten in den folgenden Jahren über die Landesgrenzen hinaus. 1929 gehörten 109 Niederlassungen in Bayern, sechs in England, sechs in Rumänien, sechs in Indien, drei in Italien und zwei in der Schweiz zum Münchener Generalat. Die Generalleitung wurde 1929 von Nymphenburg nach Rom verlegt.
Literatur
Englische Fräulein; Schlagwort Nr. 9020.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2, Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 457.
RUMMEL, Peter / WETTER, Immolata, Die nichtmonastischen Ordensgemeinschaften, in: BRANDMÜLLER, Walter, Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 3: Vom Reichsdeputationshauptschluss bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil, St. Ottilien 1991, S. 755-808, hier 801-808.
WETTER, Elisabeth M. I., Istituto della Beata Vergine Maria "Dame Inglesi", in: Dizionario degli Istituti di Perfezione V (1978), Sp. 129-132, hier 131.
Empfohlene Zitierweise
Englische Fräulein in München-Nymphenburg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 9017, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/9017. Letzter Zugriff am: 28.11.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 10.09.2018.
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