Verband katholischer Beamtenvereine Deutschlands
Auch in der Kölner Kirchenprovinz und im ganzen Westen Deutschlands entstanden immer mehr Vereinsniederlassungen, so in den Diözesen Paderborn, Münster, Osnabrück, Trier und Limburg. Da sich auch in Süddeutschland Beamtenvereine gründeten und dem Kartellverband anschlossen, änderte die Delegiertenversammlung von 1914 den Namen des Dachverbandes in "Verband katholischer Beamtenvereine Deutschlands". Insgesamt stieg die Zahl der Mitglieder des Verbandes bis Ende der 1920er Jahre auf 22.000 an.
Ziel des Vereins war die Gewährleistung eines katholischen Berufsethos, das den lehramtlichen Äußerungen wie der Enzyklika "Quadragesimo Anno" Pius' XI. entsprach. Dies schloss eine Unterordnung und Eingliederung in die Gesellschaft ebenso ein wie das Streben nach beruflicher Pflichterfüllung und damit verbundenem Glück in der Tätigkeit. Der Beamtenverein sah sich auch als Brücke zwischen Religion und täglichem Leben in der Arbeitswelt. Daher empfanden die Vertreter des Vereins die Umsetzung der Katholischen Aktion durch ihre konkrete Verbandesarbeit als notwendig. Weitere Ziele waren die Sorge für die Familie, die Verteidigung des Glaubens, die Pflege des kirchlichen Lebens, die Förderung einer christlichen Vaterlandsliebe und die Propagierung des Ideals des Staatsdieners aus katholischem Geist. Dies sollte durch Exerzitien, Einkehrtage, Vorträge, Tagungen und Arbeitsgemeinschaften umgesetzt und befördert werden.
Literatur
ZIMMERMANN, Karl, Der Katholische Beamtenverein, in: HÖBER, Karl, Volk und Kirche.
Katholisches Leben im deutschen Westen, Essen 1935, S. 243 f.