Zweites allrussisches Landeskonzil der orthodoxen Kirche vom 29. April bis zum 9. Mai 1923
Die Patriarchatskirche, ihres spirituellen Führers beraubt, befürchtete aufgrund der raschen Ausbreitung der Bewegung ein Kirchenschisma. Tatsächlich wurden die Beschlüsse der Synode aber nie angenommen und mangels Rückhalt in den Gemeinden zerfiel die "Lebendige Kirche" schon im Laufe des Jahres 1924 und verschwand trotz der Erfolge in den ersten Jahren in der Bedeutungslosigkeit.
Der Bewegung wurde eine Nähe zum bolschewistischen System nachgesagt. Allerdings war auch die "Lebendige Kirche" von der antiklerikalen Politik Sowjetrusslands betroffen, wenn ihr auch, vorrangig aufgrund der oppositionellen Haltung zum Patriarchat, vereinzelte Sympathien entgegengebracht wurden. Eine Unterstützung der Bewegung von Regierungsseite ist jedoch nicht nachweisbar.
Literatur
ONASCH, Konrad, Grundzüge der russischen Kirchengeschichte (Die Kirche in ihrer
Geschichte M 1), Göttingen 1967, S. 130 f.
PETTINAROLI, Laura, La politique russe du Saint Siège (1905-1939) (Bibliothèque des
Écoles françaises d'Athènes et de Rome 367), Paris 2015, in: books.openedition.org (Letzter Zugriff am: 13.03.2017).
PITIRIM (Hg.), Die russische orthodoxe Kirche (Die Kirchen der Welt 19), Berlin / New
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ROSLOF, Edward E., Red Priests. Renovationism, Russian Orthodoxy, and Revolution,
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Empfohlene Zitierweise
Zweites allrussisches Landeskonzil der orthodoxen Kirche vom 29. April bis zum 9. Mai 1923, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1361, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1361. Letzter Zugriff am: 01.04.2025.