Birgittenorden

Der 1370 von Birgitta Birgersdotta gegründete "Orden des Allerheiligsten Erlösers" (Ordo sanctissimi Salvatoris) wird auch Erlöserorden oder, nach seiner Gründerin, Birgittenorden genannt. Die päpstliche Anerkennung erhielt der Doppelorden für Nonnen und Mönche, der der Regel des heiligen Augustinus folgte, im Jahr 1378. Eine Äbtissin stand dem Konvent dabei als Oberhaupt vor.
Während sich der Erlöserorden vorerst schnell in Europa ausbreiten konnte, musste er starke Einschränkungen und Schließungen in der Reformationszeit hinnehmen. Nach einer Blüte im Barock, in deren Kontext sich 1630 ein spanischer Zweig, die Birgitten von Valladolid, gründete, wurde der Orden von der Säkularisierung schwer getroffen. Im 19. Jahrhundert gingen die letzten Männerkonvente zu Grunde. Ab 1911 entstand durch Maria Elisabeth Hesselblad ein schwedischer Zweig. Aus dem mittelalterlichen Gründungszweig existierten 1933 nur noch die Klöster Altomünster (Bayern), Uden und Weert (Niederlande), Acoita und Lacerta (Spanien) sowie Chudleigh (England).
Literatur
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1, Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 620-625.
NYBERG, Tore, Birgitten, in: Historisches Lexikon Bayerns, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 14.03.2018).
METZLER, Johannes, Birgittenorden, in: Lexikon für Theologie und Kirche 2 (1931), Sp. 366 f.
ROCCA, Giancarlo, Santissimo Salvatore e di Santa Brigida, Suore del, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 8 (1988), Sp. 854 f.
Empfohlene Zitierweise
Birgittenorden, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 14076, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/14076. Letzter Zugriff am: 19.04.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 26.06.2019.
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