Schreiben der deutschen Bischöfe an die Arbeiterpräsides vom Dezember 1921
Der Episkopat lobte ausdrücklich die Tätigkeit der Arbeitervereine und den zweiten Kongress des Kartellverbandes katholischer Arbeiter- und Arbeiterinnen-Vereine Deutschlands am 7. Mai 1921 in Würzburg. Er ermunterte die Präsides jedoch, in ihren Bemühungen nicht stehen zu bleiben, sondern vielmehr weiter für die sittliche Erneuerung Deutschlands im Sinne der katholischen Lehre zu kämpfen. Die Bischöfe nahmen in dem Schreiben ausdrücklich Bezug auf die Enzyklika "Rerum novarum" Leos XIII. So wurden die Priester dazu aufgefordert, auch weiterhin ihrer Tätigkeit als Seelsorger in den Vereinen mit Eifer nachzukommen, wobei sie sich gegen Materialismus, Sozialismus und Kapitalismus einsetzen sollten. Ohne die Republik und ihre Verfassung ausdrücklich anzuerkennen, forderte der Episkopat die Präsides dazu auf, die Arbeiter zur Unterordnung unter die staatliche Autorität zu erziehen. Schließlich betonten die Bischöfe, dass das Wirken der Präsides auf die Arbeiter eine heilsame Wirkung auf Familie, Jugend, Schule und die ganze Gesellschaft habe.
Quellen
Protokoll der Fuldaer Bischofskonferenz vom 23. bis 25. August 1921, in: HÜRTEN,
Heinz (Bearb.), Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche 1918-1933,
Bd. 1: 1918-1925 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 51),
Paderborn u. a. 2007, Nr. 169, S. 341-356, hier 351.
Die deutschen Bischöfe an die Arbeiterpräsides [zwischen 5. und 15. Dezember
1921], in: HÜRTEN, Heinz (Bearb.), Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche
1918-1933, Bd. 1: 1918-1925 (Veröffentlichungen der Kommission für
Zeitgeschichte A 51), Paderborn u. a. 2007, Nr. 182, S. 374-380.
Literatur
Zweiter Kongress des Kartellverbandes katholischer Arbeiter- und Arbeiterinnen-Vereine
Deutschlands am 7. Mai 1921 in Würzburg; Schlagwort
Nr. 292.