Inflation in Frankreich
Die Inflation, wenn sie auch in direkter Kriegsfolge weniger stark als in anderen europäischen Ländern war, hatte keine frühe Währungsstabilisation zur Folge, was eine Schwächung des Francs Mitte der Zwanziger Jahre bedeutete, die zu Kapitalflucht und verstärktem Geldabheben führte. Nach einem kritischen Sommer 1926 kehrte durch attraktive Rediskontierungen der Banque de France neues Vertrauen in die französische Währung zurück. Stabile Einnahmen, nicht zuletzt durch die deutschen Reparationszahlungen nach der dortigen erfolgreichen Währungsreform, halfen bei der Konsolidierung des Francs, bevor die Weltwirtschaftskrise das Finanzzentrum Paris in den 1930er Jahren in die Bedeutungslosigkeit stürzte.
Literatur
STRAUS, André, Auf, ab, auf. Der Finanzplatz Paris im 20. Jahrhundert, in: MERKI,
Christoph Maria (Hg.), Europas Finanzzentren. Geschichte und Bedeutung im
20. Jahrhundert, Frankfurt am Main 2005, S. 83-96.
ARMENGAUD, André u. a., Handbuch der Europäischen Wirtschafts- und
Sozialgeschichte, Bd. 6: Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte vom Ersten
Weltkrieg bis zur Gegenwart, Stuttgart 1987, S. 350-365.