Apostolischer Administrator
Da der Apostolische Administrator nach dem CIC/1917 Ortsoberhirt war (vgl. can. 198), hatte er meistens die Bischofsweihe empfangen. So hatte er als ständiger Bistumsverwalter dieselben oberhirtlichen Befugnisse und Ehrenrechte wie in regierender Bischof (vgl. can. 315), die ihm jedoch nicht aus eigenem Recht, sondern nur als päpstlicher Vertreter zukamen. Er konnte jedoch – vor allem als nicht-ständiger Bistumsverwalter – auch keine Bischofsweihe empfangen haben. Dann hatte er für die Dauer der Amtsinhaberschaft die Rechte und Pflichten eines Kapitelvikars und die Ehrenrechte eines wirklichen Apostolischen Protonotars.
Apostolische Administratoren ad nutum S. Sedis waren vorläufige Verwalter eines Bistums. Der Ausdruck selbst kommt im CIC/1917 nicht vor. Administratoren ad nutum S. Sedis wurden besonders in solchen Bistümern oder Gebieten eingesetzt, die nach dem Ersten Weltkrieg zu einem anderen Land gehörten und deren kirchenrechtliche Stellung nicht geklärt war.
Quellen
1917 Codex Iuris Canonicis, cann. 198, 312-318, in: www.jgray.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
Codex Iuris Senior, cann. 198, 312-318, in: www.catho.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
GASPARRI, Pietro (Hg.), Codex Iuris Canonici Pii X Pontificis Maximi iussu
digestus, Benedicti Papae XV auctoritate promulgatus, Rom 1917, cann. 198,
312-318, in: www.archive.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
Literatur
KNECHT, August, Administrator, in: Lexikon für Theologie und Kirche 1 (1930),
Sp. 103 f.
LISTL, Joseph, Adminstrator, I. A. Apostolicus, in: Lexikon für Theologie und
Kirche3 1 (1993), Sp. 160.