Revolution in Ungarn 1918/19
Die Revolutionsregierung Károlyis erklärte am 1. November die Unabhängigkeit Ungarns und rief am 16. November die Ungarischen Volksrepublik aus. Sie scheiterte jedoch aufgrund der rapiden territorialen Desintegration des alten Ungarns, des Drucks der radikalisierten Arbeiterschaft und der an Stärke gewinnenden "weißen" Gegenregierung in Szeged um den ehemaligen k.-u.-k.-Admiral Miklós Horthy.
Am 21. März 1919 gelangte in einer zweiten Phase die Kommunistische Partei Béla Kuns an die Macht, indem die Arbeiter- und der Soldatenräte in Budapest die Räterepublik ausriefen. Aber auch die linksradikale Politik scheiterte an den gleichen Problemen wie die Asternrevolution. Am 1. November musste sie vor den anrückenden rumänischen Truppen kapitulieren.
Die am 25./26. Januar 1920 gewählte Nationalversammlung beschloss eine bürgerlich demokratische Verfassung. Formal jedoch blieb Ungarn Königreich. Der Thron blieb unbesetzt, aber Horty wurde am 1. März 1920 von der Nationalversammlung zum Reichsverweser gewählt, wodurch bereits der Keim zur autoritären Transformation des Staates in den folgenden Jahren gelegt wurde.
Literatur
BOGYAY, Thomas von, Grundzüge der Geschichte Ungarns, Darmstadt
41990.
FISCHER, Holger / GÜNDISCH, Konrad, Eine kleine Geschichte Ungarns, Frankfurt am Main
1999.
HAJDÚ, Tibor / NAGY Zsuzsa L., Revolution, Counterrevolution, Consolidation, in:
SUGAR, Peter F. / HANÁK, Péter / FRANK, Tibor (Hg.), A History of Hungary, London / New
York 1990, S. 295-318.