Rangstufen kirchlicher Feste
Der römische Ritus kannte seit der Liturgiereform des Trienter Konzils für kirchliche Feste verschiedene Rangstufen und Klassen. Es wurde differenziert zwischen "Duplex I. Klasse", "Duplex II. Klasse", "Duplex maius", "Duplex", "Semiduplex" und "Simplex". Das Wort "duplex" (doppelt) bezog sich ursprünglich auf ein doppeltes Stundengebet, das man beten musste, wenn ein hohes Fest auf einen Wochentag fiel. Daneben unterschieden sich die Feste darin, ob ihnen eine achttägige Feier (Oktav) oder eine Nachtwache (Vigil) vorausging.
Jedes Fest war einer Rangstufe und Klasse zugeordnet, wodurch bei einem Zusammentreffen zweier Feste auf einen Tag präzise festgestellt werden konnte, welches Fest den Vorrang hatte und somit an dem betreffenden Tag gefeiert werden sollte. Die Regeln für die gesamtkirchlichen Feste standen im Missale (Messbuch) sowie im Brevier (Stundenbuch), die für Diözesan- und Ordensfeste geltenden Regeln wurden in einem alljährlichen Kalender bekanntgegeben.
Quellen
Das vollständige Römische Meßbuch lateinisch und deutsch mit allgemeinen und besonderen
Einführungen im Anschluß an das Meßbuch von Anselm SCHOTT O. S. B., Freiburg
im Breisgau 81941, S. 8*-14*.
Literatur
ADAM, Adolf / HAUNERLAND, Winfried, Grundriss Liturgie, Freiburg im Breisgau 2012,
S. 402.
KIEFFER, Georg, Feste B. Einteilung, in: Lexikon für Theologie und Kirche 3
(1931), Sp. 1018 f., hier 1019.
PODHRADSKY, Gerhard, Lexikon der Liturgie. Ein Überblick für die Praxis, Innsbruck /
München / Wien 1962, Sp. 101-103.