Göttliche Liturgie des Johannes Chrysostomus

Die Chrysostomusliturgie ist die häufigste Form der Eucharistie (der "göttlichen Liturgie") in den orthodoxen Kirchen. Sie wird dem Heiligen Johannes Chrysostomus (gestorben 407), dem Patriarchen von Konstantinopel, zugeschrieben. Wahrscheinlicher ist, dass das ursprüngliche Messformular aus Antiochien stammt, wo Chrysostomus zeitweise predigte. Zunächst bestand es nur aus einigen Gebeten, mit der Zeit wurde das Formular jedoch ausgebaut: im 5./6. Jahrhundert kamen verschiedene Hymnen und das Glaubensbekenntnis hinzu, im 8./9. Jahrhundert eine Vormesse. Grundsätzlich besteht die Liturgie wie in der katholischen Kirche aus zwei Teilen, einem Wortgottesdienst und einem eucharistischen Gottesdienst. Die Bedeutung der Liturgie in den orthodoxen Kirchen ist jedoch eine andere als in der katholischen Kirche: Die orthodoxen Kirchen verstehen "sich nicht in erster Linie als lehrende Institution, sondern als betende Gemeinschaft" (Oeldemann).
Quellen
CHRYSOSTOMUS, Johannes, Die göttliche Liturgie unseres Hl. Vaters Johannes Chrysostomus. Griechischer Text mit Einführung und Anmerkungen, Würzburg 42000.
Literatur
Chrysostomusliturgie, in: ONASCH, Konrad, Lexikon Liturgie und Kunst der Ostkirche unter Berücksichtigung der Alten Kirche, Berlin 21993, S. 79.
OELDEMANN, Johannes, Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen, Kevelaer 32001, S. 138-149, Zitat 139.
SCHNEIDER, Michael, Die Göttliche Liturgie. Eine theologische Hinführung zur Liturgie unserer Väter unter den Heiligen Basilius und Johannes Chrysostomus, Köln 2005, S. 20-28.
Empfohlene Zitierweise
Göttliche Liturgie des Johannes Chrysostomus, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1908, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1908. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 25.02.2019.
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