Praelatus nullius
Die Einsetzung eines weltgeistlichen Praelatus nullius erfolgte durch freie päpstliche Ernennung, die Besitzergreifung einer Prälatur war mit der einer Bistumsübernahme zu vergleichen. Ein Praelatus nullius war Ortsoberhirte und somit bezüglich der oberhirtlichen Rechte und Pflichten mit einem Residenzialbischof zu vergleichen. Obwohl die gefreiten Prälaten keine Bischofsweihe besaßen, war es ihnen gestattet, innerhalb ihres Gebietes Mitra und Stab als pontifikale Abzeichen zu tragen sowie als Zeichen ihrer Gebietshoheit auf einem Thron mit Baldachin Platz zu nehmen. Außerhalb ihrer Prälatur durften sie das Pektorale, Ring und einen violetten Pileolus tragen.
Quellen
1917 Codex Iuris Canonicis, cann. 319-328, in: www.jgray.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
Codex Iuris Senior, cann. 319-328, in: www.catho.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
GASPARRI, Pietro (Hg.), Codex Iuris Canonici Pii X Pontificis Maximi iussu
digestus, Benedicti Papae XV auctoritate promulgatus, Rom 1917, cann. 319-328,
in: archive.org (Letzter Zugriff am: 14.06.2016).
Literatur
EICHMANN, Eduard / MÖRSDORF, Klaus, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex
Iuris Canonici, Bd. 1: Allgemeines und Personenrecht, Paderborn
71953, S. 392-395.
HOFMEISTER, Philipp, Praelatus nullius, in: Lexikon für Theologie und Kirche 8 (1936), Sp. 427.
MARSCHALL, Georg, Die Praelatura Nullius Schneidemühl als kirchliche Rechtsform der
Grenzmark Posen-Westpreußen, Göttingen 1936.