Päpstliche Nobilitierung

Neben Orden und Ehrenmedaillen konnte der Papst auch erbliche und nicht-erbliche Adelstitel verleihen. Von dieser Möglichkeit machten die Päpste insbesondere von ca. 1850/60 bis 1914 in erheblichem Maße Gebrauch. Zwischen 1870 und 1912 wurden insgesamt 351 Personen in den Adelsstand versetzt. Die häufigsten Titel waren Conte und, mit einigem Abstand, Marchese. Für die Verleihung waren in der Regel hohe Gebühren fällig. Vor 1918 war in den deutschen Staaten das Führen dieser Titel offenbar unmöglich. Etwaige Verleihungen konnten heftigen Protest in der liberalen und nationalen Öffentlichkeit hervorrufen.
Literatur
WEBER, Christoph, Papsttum und Adel im 19. Jahrhundert, in: Les noblesses européennes au XIXe siècle. Actes du colloque organisé par l'École française de Rome et le Centro per gli studi di politica esterna e opinione pubblica de l'Université de Milan en collaboration avec la Casa de Velázquez (Madrid), le Deutsches Historisches Institut in Rom, l'Istituto svizzero di Roma, le Nederlands Instituut te Rome et l'Österreichische Akademie der Wissenschaften (Rome 21-23 novembre 1985) (Collection de l'École française de Rome 107), Paris / Padua 1988, S. 607-657, hier 644-649.
Empfohlene Zitierweise
Päpstliche Nobilitierung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 22040, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/22040. Letzter Zugriff am: 19.04.2024.
Online seit 18.09.2015.
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