Ursulinen
Die Ursulinen führten ein von Weltoffenheit geprägtes Leben mit einer festen Bindung an die Gemeinschaft. Zunächst bestand ihre Tätigkeit in der Arbeit in Hospitälern, seit dem 17. Jahrhundert vor allem in der Mädchenbildung. Ursprünglich führten die Frauen kein gemeinsames Leben. Sie verpflichteten sich zwar auf die drei Evangelischen Räte (Keuschheit, Armut, Gehorsam), zunächst aber nicht auf das Leben in einem Kloster. Später wurde diese Lebensweise stärker dem traditionellen Ordensleben angepasst. Seit 1612 übernahmen die meisten Ursulinen die Augustinusregel, die feierliche Gelübde und die Klausur.
1639 erfolgte in Köln die erste Gründung eines Ursulinenkonvents in Deutschland. 1900 schlossen sich die französischen und italienischen Ursulinen zur "Römischen Union" mit Sitz der Generalleitung in Rom zusammen. Die rechtlich unabhängigen Konvente im deutschsprachigen Raum folgten 1907 mit dem Zusammenschluss in einem Verband.
Literatur
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