Päpstlicher Wohltätigkeitsfond für Deutschland
Der Papst hatte bereits in den Jahren 1919 und 1920 zu Spenden für die durch die Kriegsfolgen, die wirtschaftliche und soziale Not sowie durch die Mangelernährung bedrohten Menschen aufgerufen. Die große Spendenbereitschaft aus den wohlhabenden Staaten, besonders aber aus den USA, ermöglichte die Zahlung großer Summen – im Jahr 1920 waren es 16.747.604 Lire – für die Bevölkerung und vor allem für die Kinder in bestimmten Regionen Europas. Davon gingen vier Millionen Lire an Deutschland. Konkret erfolgten die materiellen Zuwendungen unter anderem durch den zunächst mit 10.000 Lire dotierten Wohltätigkeitsfond der Nuntiatur, über dessen Verwendung Pacelli in Absprache mit dem Staatssekretariat und der Kongregation für die Außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten zu verfügen hatte.
Literatur
LEIBER, Robert, Die päpstliche Kriegsfürsorge, in: Stimmen der Zeit 100 (1921), S. 197-208,
hier 203-205.
POLLARD, John F., The Unknown Pope. Benedict XV. (1914-1922) and the Persuit of Peace,
London / New York 1999, S. 147 f.
POLLARD, John F., Money and the Rise of Modern Papacy. Financing the Vatican 1850-1950,
Cambridge 2005, S. 115.
SCHMIDLIN, Josef, Papstgeschichte der neuesten Zeit. Bd. 3: Papsttum und Päpste im
20. Jahrhundert. Pius X. und Benedikt XV. (1903-1922), München 1936,
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