Württembergischer Landtag, Weimarer Republik
Dem Landtag oblagen die Gesetzgebung, die Wahl des Staatspräsidenten und die Kontrolle der Regierung. Der Staatspräsident und die einzelnen Minister waren vom Vertrauen des Landtags abhängig und konnten vom diesem in ihrer Gesamtheit oder einzeln durch Misstrauensvotum entlassen werden. Nach jeder Neuwahl des Landtages waren die Neuwahl des Staatspräsidenten und die Neubildung des Gesamtministeriums erforderlich.
Falls außerordentliche Ereignisse ein sofortiges Eingreifen erforderlich machten, hatte das Gesamtministerium die Möglichkeit, bei nichtversammeltem Landtag, Notverordnungen zu erlassen.
Die am 12. Januar 1919 gewählte Verfassunggebende Landesversammlung erklärte sich am 28. Mai 1919 zum "Landtag im Sinne der Verfassungsurkunde". Die folgenden Landtagswahlen fanden stets parallel zu den Reichstagswahlen statt. Die ersten regulären Wahlen des Landtages erfolgten am 6. Juni 1920. Es folgten Landtagswahlen am 4. Mai 1924, am 20. Mai 1928 und am 24. April 1932.
Quellen
Verfassung Württembergs vom 25. September 1919, in: Regierungsblatt für
Württemberg 1919, Nr. 30, S. 281-292.
Verfassungsurkunde des freien Volksstaats Württemberg vom 26. April 1919, in:
Regierungsblatt für Württemberg 1919, Nr. 14, S. 85-110.
Verfassungsurkunde des freien Volksstaates Württemberg, in: WITTREK, Fabian (Hg.),
Weimarer Landesverfassungen. Die Verfassungsurkunden der deutschen Staaten 1918-1933,
Tübingen 2004, S. 710-720.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen
in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1930 (Statistische
Arbeitsbücher zur neueren deutsche Geschichte), S. 113.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 6: Die
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SCHAAB, Meinrad (Hg.), Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 4: Die
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Baden-Württemberg), Stuttgart 2003, S. 73-150, hier 81.