Angebliche Sondierung Kronprinz Rupprechts von Bayern über seine Rückkehr auf den bayerischen Thron im Jahre 1920

Nach dem Sturz der bayerischen Monarchie im November 1918 gab es in monarchistisch gesinnten Kreisen immer wieder Überlegungen, diese wiederzuerrichten. Auch Kronprinz Rupprecht von Bayern hegte solche Gedanken. So existierten Anfang der Zwanzigerjahre Pläne, im Rahmen des Deutschen Reichs Teile Österreichs an Bayern anzuschließen. Rupprecht sollte in diesem vergrößerten Bayern eine führende Rolle spielen. Da dazu die Zustimmung der Entente notwendig gewesen wäre, nahm der Kronprinz auch Kontakt zu England auf. Jedoch ist die genannte Sondierung mittels der Schweiz aus dem Jahre 1920 nicht belegt. Es ist lediglich bekannt, dass Rupprecht Ende November 1921 über Herzog Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein eine geheime Botschaft an die britische Regierung richtete. In dieser soll er von der wachsenden monarchistischen Bewegung in Bayern und seiner möglichen baldigen Thronbesteigung oder Einsetzung als Präsident auf Lebenszeit berichtet und um englische Hilfe bei der Sicherstellung der Kohleversorgung gebeten haben. Die Umsetzung dieser von vorneherein aussichtslosen Plänen wurde jedoch nie konsequent verfolgt.
Literatur
WEISS, Dieter J., Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869-1955). Eine politische Biografie, Regensburg 2007, S. 204-211.
Empfohlene Zitierweise
Angebliche Sondierung Kronprinz Rupprechts von Bayern über seine Rückkehr auf den bayerischen Thron im Jahre 1920, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 27030, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/27030. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 24.10.2013.
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