Reichstag, 1924 (Dezember)-1928
Die Sozialdemokraten (SPD) gewannen 5,4 Prozent hinzu und wurden mit 26,6 Prozent (131 Mandate) stärkste Partei. Die anderen Mittelparteien gewannen ebenfalls, wenn auch nicht so deutlich, hinzu. Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) steigerte ihre Ergebnis auf 6,5 Prozent (32 Mandate). Die Zentrumspartei kam auf 14 Prozent (69 Mandate), die Bayerische Volkspartei auf 3,9 Prozent (19 Mandate) und die Deutsche Volkspartei auf 10,3 Prozent (51 Mandate). Die Kommunisten (KPD) verloren dagegen 4 Prozent und kamen nur noch auf 9,1 Prozent (45 Mandate). Die Nationalsozialisten und Völkischen verloren 4 Prozent und kamen nur noch auf 2,8 Prozent (14 Mandate). Dagegen konnte sich die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) leicht auf 20,9 Prozent verbessern (103 Mandate). Die übrigen Stimmen verteilten sich auf den Bayerischen Bauernbund, den Landbund, die Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes und die Deutsch-Hannoversche Partei.
Da die DVP eine Zusammenarbeit mit der SPD strikt ablehnte, war die Bildung einer Großen Koalition ausgeschlossen. So kam am 15. Januar 1925 eine Bürgerblockregierung von der Zentrumspartei bis zur DNVP unter der Führung des parteilosen, dem rechten Flügel der DVP nahestehenden Hans Luther zustande.
Literatur
BÜTTNER, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik. 1918-1933, in: BENZ, Wolfgang (Hg.),
Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 18: 20. Jahrhundert (1918-2000),
Stuttgart 102010, S. 171-767,hier 558-560.
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in
der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur
neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 44.