Erklärung der Düsseldorfer Bezirksleitung katholischer Arbeitervereine Westdeutschlands vom 31. August 1925

Am 13. August 1925 erklärte der ehemalige Reichskanzler und überzeugte Republikaner Joseph Wirth aus Protest gegen die Zusammenarbeit zwischen der Zentrumspartei und der Deutschnationalen Volkspartei seinen Austritt aus der Reichstagsfraktion. Dieses Ereignis versetzte auch die christliche Arbeiterschaft in Unruhe.
Noch bevor die Verbandsleitung der katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands eine offizielle Stellungnahme abgeben konnte, erklärte der Düsseldorfer Bezirksvorstand am 31. August, dass die katholischen Arbeiter Düsseldorfs mit Wirth solidarisch seien, und attackierte die Zentrumspartei in scharfer Weise.
Initiator der Erklärung war Theodor Drösser. Sie fand auch in der sozialdemokratischen Presse Aufmerksamkeit und sorgte für große Aufregung im Zentrum. Die Mönchengladbacher Verbandsleitung war zunächst verärgert, erkannte aber bald, dass diese Erklärung tatsächlich die Stimmung der Basis wiedergab. Auch andere Verbandsgliederungen äußerten sich ähnlich.
Literatur
HAFFERT, Claus, Die katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands in der Weimarer Republik (Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens 38), Essen 1994, 207 f.
KOSTHORST, Erich, Jakob Kaiser. Der Arbeiterführer, Stuttgart u. a.1967, S. 108-117.
Empfohlene Zitierweise
Erklärung der Düsseldorfer Bezirksleitung katholischer Arbeitervereine Westdeutschlands vom 31. August 1925, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3072, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3072. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 25.03.2013.
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