Benediktiner-Erzabtei Beuron
1873 wurde durch die Gründung des ersten Tochterklosters in Maredsous die Beuroner Kongregation geschaffen, die 1884 endgültig die päpstliche Approbation erhielt. Nach weiteren Filialgründungen wurde Beuron 1886 zur Erzabtei.
Im Jahr 1917 bestand die Beuroner Kongregation aus insgesamt 11 Abteien: die Erzabtei Beuron selbst und die Abteien in Maredsous, Prag (Emaus und Smíchow als erste Frauenabtei), Seckau, Fort Augustus (Schottland), Erdington (England), Maria Laach, Gerleve, Eibingen und Jerusalem (Dormitio Beatae Mariae Virginis auf dem Berg Sion). 1920 wurden die britischen und belgischen Abteien von der Kongregation getrennt. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden folgende Abteien gegründet: Neresheim, Grüssau, Bertholdstein (Steiermark), Trier (St. Matthias), Weingarten, Herstelle, Kellenried und Neuburg.
Bis 1936 stand der Erzabt von Beuron der Kongregation vor. Die Beuroner Erzäbte in der Zeit der Nuntiatur Pacellis waren Ildephons Schober (1908-1917), Raphael Molitor (1918-1922 als Abt von Gerleve mit einer Sonderregelung und Visitationsrecht bis 1929) und Raphael Walzer (1922-1936).
Literatur
Benediktiner; Schlagwort
Nr. 2088.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1,
Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 154-314.
KAFFANKE, Jakobus, Mehr nützen als herrschen! Raphael Walzer OSB, Erzabt von Beuron
1918-1937, Berlin 2008.
KOLBE, Ferdinand, Die liturgische Bewegung, Aschaffenburg 1964.
PETZOLT, Stephan, Beuron. I. Die Erzabtei, in: Lexikon für Theologie und
Kirche3 2 (1994), Sp. 344-345.
PETZOLT, Stephan/GIVENS, Bernhard, Die Beuroner Benediktinerkongregation, in: FAUST,
Ulrich/QUARTHAL, Franz (Hg.), Die Reformverbände und Kongregationen der Benediktiner im
deutschen Sprachraum (Germania Benedictina 1), St. Ottilien 1999,
S. 705-729.
SENGER, Basilius (Hg.), Die Beuroner Benediktiner-Kongregation und ihre Klöster,
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ZINGELER, R. Th., Geschichte des Klosters Beuron im Donauthale, Sigmaringen 1890.