Dokument-Nr. 12758
Abt, Nikolaus
an Pius XI.
Zipplingen, 14. Dezember 1922
Was ich bisher über die Güte Seiner Heiligkeit gehört habe, gibt mir den Mut, mich in meiner Not vertrauensvoll an den Heiligsten Vater zu wenden.
In meinem entlegenen, mehr als 400 Seelen zählenden Filial Unterwilflingen sollte notwendig eine eigene Seelsorgstelle (Expositurvikariat) errichtet werden. Dasselbe hat Anspruch auf pfarrlichen Gottesdienst an allen Sonn- u. Feiertagen. Diese Arbeit zusammen mit der im Mutterort
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kann auf die Dauer ein Geistlicher nicht leisten, weil zu anstrengend. Der hochwürdigste Herr Bischof, Exzellenz Dr. Paul Wilhelm von Keppler, hat daher unsern Plan bereits im März 1917 aufs wärmste gutgeheißen und durch wiederholte milde Gaben gefördert, obwohl er durch seine umfangreiche Diaspora für kirchliche Zwecke sehr in Anspruch genommen ist. Seitdem wurde rührig für die zu gründende Stelle gesammelt. Jedoch reichen bei der herrschenden übergroßen Teuerung die gesammelten Mittel noch bei weitem nicht hin, weshalb ich es ehrerbietigst wage, Eure Heiligkeit um einen milden Beitrag zu dem wichtigen kirchlichen Zweck höflichst zu ersuchen. Auch 205r
wäre ich gern bereit, Meßstipendien zu Gunsten der gedachten Stelle zu übernehmen. "Wer die Seelen anderer retten hilft, hat seine eigene gerettet."Schon im Interesse der Jugenderziehung, die durch den Weltkrieg nicht wenig gelitten hat, ist die Errichtung der Stelle dringend. Im Filial befinden sich 2 Schulen.
Heiligster Vater! Für unsere Wohltäter beten wir alle Sonn- und Feiertage beim Hauptgottesdienst besonders, und schließe ich alle unsere Guttäter mit ihren besonderen Anliegen täglich in meine priesterlichen Fürbitten ein.
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Also ich bitte Eure Heiligkeit nochmals herzlich mit meiner Filialgemeinde und danke innig zum voraus
in der Liebe Jesu
In tiefster Ehrfurcht
Eurer Heiligkeit
untertänigst gehorsamster Sohn
Nikolaus Abt, Pfarrer.