Dokument-Nr. 13573
Engelhardt, Karl
an [Pius XI.]
Landshut, 04. Februar 1923
Die Kleinkinderbewahranstalt Skt. Nikola in Landshut (Bayern) hat unter diesen Verhältnissen ganz arg zu leiden, weil dort Kinder armer Arbeiterfamilien auch den Mittag über verbleiben u. verköstigt werden.
Die Einnahmen welche die Anstalt hat, werden
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durch eine weitaus höhere Ausgabenlast gedrückt. So hat die Anstalt z. Zt. für Heizmittelbeschaffung eine Schuld von nahezu 80.000 M, welche durch nichts gedeckt ist. Dazu kommen noch Auslagen für Beschaffung der Lebensmittel, wie Gries, Reis, Mehl, Malzkaffee u. dergl. wovon die armen Kinder gespeist werden.Es ist nur eine Frage der Zeit, ob sich diese Wohltätigkeitsanstalt noch halten lässt u. aus diesem Grunde, wagt der Unterzeichnete, ohne von irgend Jemand dazu veranlaßt zu sein oder etwa gar von der Frau Oberin der Anstalt
ganz ergebenst für eine Spende
an Seine Heiligkeit u. Fürstlichkeit als Bittsteller heranzugehen.
Die Liebe zu Kindern sowie die in ganz Deutschland herrschende Teuerung u. Not haben in dem Bittsteller den Entschluß zu diesem letzten Versuch wach gerufen.
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Anschliessend wagt der Unterfertigte noch ferner die ergebenste Anfrage sowie das höfliche Ersuchen zu stellen, ob der Erwerb von Kirchenstaat.Briefmarken überhaupt u. zu welchen Bedingungen durch (Kauf oder im Gegen-Tauschweg) möglich sei, da Fragesteller ein eifriger Briefmarkensammler ist? Auch Italien selbst kommt als Sammelgebiet in Betracht.
Für Unkosten (Porto) kommt Fragesteller natürlich ohne weiteres gerne auf.
Es wird nochmals höflichst gebeten, die beiden Ersuchen gütigst u. wohlwollend aufnehmen zu wollen, wobei mit einem recht herzlichen
" Vergelts Gott "
für gehabte Mühen schon im Voraus gedankt werden möchte.
In ganz ergebenster Hochachtung!
Karl Engelhardt
Gerichtsobersekretär u. Schwerkriegsbeschädigter – Landshut – Bayern –