Dokument-Nr. 4110
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 11. Oktober 1925
Regest
Pacelli berichtet über die Querelen, die zwischen dem katholischen Publizisten von Lama und dem Ex-Reichskanzler Michaelis über die Friedensinitiative Benedikts XV. aus dem Jahr 1917 in Folge von Lamas Publikation "Papst und Kurie in ihrer Politik nach dem Weltkrieg" entstanden. Auf Lamas Anschuldigungen, die Pacelli für übertrieben und undifferenziert hält, antwortete Michaelis auf der brandenburgischen Provinzialsynode der evangelischen Kirche seinerseits mit Klarstellungen, die der Nuntius unter Verweis auf einen früheren Bericht als nicht exakt bewertet. Da die "Tägliche Rundschau" bei der Wiedergabe von Michaelis' Verteidigung Lama diffamierte, strengt dieser nun eine Klage gegen die Zeitung an. Um weitere Diskussionen über dieses unleidliche Thema zu vermeiden, schaltete Pacelli einen Mittelsmann ein, um Lama zur Zurücknahme der Klage zu bewegen. Dieser erklärte sich nur unter der Voraussetzung dazu, dass ihm der Nuntius die öffentliche Erklärung gestatte, dass dies auf Wunsch des Heiligen Stuhls geschehe. Da Pacelli bei einer solchen Erklärung neue Spekulationen über die Rolle des Heiligen Stuhls erwartet, bittet er um Weisung in dieser Angelegenheit. Um ferner zu verhindern, dass im Zusammenhang der Klage Lamas erneut die Forderung aufkommt, jene Dokumente des parlamentarischen Untersuchungsausschusses für die Schuldfrage des Ersten Weltkriegs zu veröffentlichen, welche die päpstliche Friedensinitiative betreffen, wandte sich der Nuntius an den Mitarbeiter des Auswärtigen Amts Meyer. Er verwies darauf, dass eine Veröffentlichung den diplomatischen Gepflogenheiten widersprechen würde und dass ein etwaiger Gerichtsprozess möglicherweise besser unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollte.Betreff
Polemiche intorno all'azione pontificia per la pace nel 1917
Come è ben noto all'Eminenza Vostra Reverendissima, il Sig. Federico von Lama






3v
l'Impero Sig. Michaelis




4r
rela. Essendo
io venuto a conoscenza di ciò e temendo che alla S. Sede riuscirebbe sgradevole se
l'anzidetta questione fosse di nuovo oggetto di clamorosi dibattiti, ho procurato di far
suggerire da terza persona
Siccome, poi, qualora la inopportuna polemica avesse ancor seguito, sarebbe ben probabile che si reclamerebbe di nuovo la pubblicazione

4v
menti sottoposti già
alla Commissione parlamentare d'inchiesta

Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Il Sig. von Lama avrebbe voluto sottoporre il suo
manoscritto al previo esame della Segreteria di Stato
, ma questa
per ovvie ragioni di prudenza non accolse tale
domanda.
