Dokument-Nr. 8598
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro
München, 04. Januar 1920
Regest
Pacelli fand nach seiner Rückkehr von Köln und Berlin die verschlüsselten Weisungen über die mögliche Aufhebung der bayerischen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl vor. Er sprach, wie vom Münchener Erzbischof Michael von Faulhaber gewünscht, umgehend mit Generalvikar Michael Buchberger, der sich mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen wird. Von der Reichsregierung erfuhr Pacelli, dass man bereits daran gedacht hat, eine deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl zu eröffnen, dass das Vorhaben jedoch wegen des bayerischen Wunsches, die eigene Gesandtschaft aufrecht zu erhalten und wegen der preußischen Forderung nach einer eigenen Gesandtschaft nicht fortgeführt worden sei. Die bayerische Regierung ist mit einer einzigen deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl unter der Bedingung einverstanden, dass diese auch die bayerischen Interessen vertrete und dass der Kontakt zwischen der bayerischen Regierung und dem Botschafter ohne Einmischung des Reichsaußenministeriums möglich sei. Pacelli hält es jedoch für nicht unwahrscheinlich, dass die bayerische Regierung die Errichtung einer Reichsbotschaft erneut verhindern wird.[Kein Betreff]
108v
Non è improbabile che la Baviera rinnovando con insistenza il mantenimento della propria Legazione impedirà nuovamente la creazione dell'Ambasciata. Pacelli.1↑Protokollnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.
2↑Verschlüsselungsnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.
3↑Hds. von unbekannter Hand mit blauer Farbe korrigiert, vermutlich von einem Staatssekretariatsangestellten.
4↑Hds. von unbekannter Hand mit blauer Farbe korrigiert, vermutlich von einem Staatssekretariatsangestellten.