Document no. 20263
Pacelli, Eugenio
to Gasparri, Pietro
[Berlin], 20 February 1928
Summary
Pacelli sendet den Bericht des Münchener Nuntius Vassallo di Torregrossa inklusive Anlagen bezüglich einer an den bayerischen Außenminister Held zu sendenden Note hinsichtlich der freiwilligen Staatsleistungen für den bayerischen Klerus zurück. Der Berliner Nuntius stimmt der Einschätzung seines Münchener Kollegen zu, dass die Note des bayerischen Kultusministers Goldenberger vom 12. November nicht unbeantwortet bleiben darf, damit das Schweigen nicht als Zustimmung zu den darin geäußerten Ansichten gedeutet werden kann. Allerdings rät Pacelli dazu, in der Antwort nicht die gesamte komplexe Frage der finanziellen Verpflichtungen des Staates zu thematisieren, wie es Vassallo di Torregrossa in seinem Entwurf tat, sondern auf die wiederholten einschlägigen Noten des Heiligen Stuhls zu verweisen. Sollte Gasparri diese Frage dennoch aufgreifen wollen, schlägt Pacelli einige Änderungen und Ergänzungen vor. So erscheint es ihm taktisch unklug, mit den Aussagen des angesehenen katholischen Autors und badischen Finanzministers Schmitt zu argumentieren. Zwar verteidigt dieser den obligatorischen Charakter der Staatsleistungen für die bereits 1803 in Klöster und säkularisierte Stiftungen eingegliederten Pfarreien. Für die nichteingegliederten rechtsrheinischen Gemeinden vertritt Schmitt allerdings eine andere Auffassung als diejenige, die der Münchener Nuntius im oben genannten Entwurf des Schreibens an Held einnimmt: aus § 35 des Reichsdeputationshauptschlusses könnten keine Rechtspflichten des Staats zugunsten der Kirchengemeinden abgeleitet werden. Für die Position Vassallo di Torregrossas sprechen sich allerdings der Tübinger Kirchenrechtler Sägmüller und Zentrumspolitiker Stiegele aus. Da die Meinungen der katholischen Juristen in dieser Frage auseinandergehen, rät Pacelli dazu, das aus dem genannten § 35 abgeleitete Argument mit den vielen stichhaltigen Gründen zu untermauern, die sich aus dem alten Konkordat mit Bayern von 1817 ableiten lassen, wovon im Entwurf der Note allergings keine Rede ist.Subject
Circa le prestazioni cosiddette "volontarie" dello Stato alla Chiesa in
Baviera
Giustissimo sembrami il pensiero dell'Eccellentissimo Mons. Nunzio di Monaco



50v
in questa materia, compresa l'ultima, abilmente
formulata, dall'Incaricato d'affari a. i., Revmo Mons. Testa
Che se invece V. E. giudicasse necessario od utile di ritornare ancora una volta sulla dimostrazione della tesi della S. Sede, mi sembrerebbe, se pure non m'inganno, che la minuta diligentemente preparata dal sullodato Mons. Nunzio avrebbe bisogno di essere alquanto modificata e completata. Così, ad esempio, potrebbe apparire tatticamente men vantaggioso l'addurre la testimonianza dello Schmitt




51r
leistungen an die Religionsgesellschaften






Nel sottoporre queste povere osservazioni all'alto senno dell'E. V., m'inchino
(1)↑Lo Stiegele ha pubblicato
nello stesso senso vari notevoli articoli sull'Augsburger Postzeitung
dello scorso anno 1927, NN. 178, 179, 180, 186, 187, 193, 199,
200.

Recommended quotation
Pacelli, Eugenio to Gasparri, Pietro from 20 February 1928, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', document no. 20263, URL: www.pacelli-edition.de/en/Document/20263. Last access: 13-03-2025.Attachment(s)
- Goldenberger to Vassallo di Torregrossa, 12-11-192721003Attachment (letter)[no subject]
- Vassallo di Torregrossa to Gasparri, 04-02-192821002Attachment (letter)Risposta ad un ufficio del Ministro del Culto con 2 allegati
- [Vassallo di Torregrossa] to Held, [14-02-1928]21004Attachment (letter)[no subject]