Deutsch-Hannoversche Partei (DHP oder Welfen)
Nach anfänglichen großen Erfolgen erlebte die Partei nach der Aussöhnung der Welfen mit den Hohenzollern am Ende des Kaiserreichs einen zusehenden Niedergang. Bei der Reichstagswahl am 12. Januar 1912 erlangte die DHP nur noch 0,7 Prozent der Stimmen und erhielt 5 Mandate.
Die DHP lehnte die Novemberrevolution zwar ab, sah den politischen Umbruch jedoch als Möglichkeit, Hannover zu restituieren. Aus Angst vor der Abschaffung von Bekenntnisschule und Religionsunterricht sowie vor einer radikalen Trennung von Kirche und Staat kam es erneut zu einem Bündnis mit der Zentrumspartei, das jedoch bald am Separatismus der DHP zerbrach. Die Welfen-Partei konnte einen Sitz in der Weimarer Nationalversammlung gewinnen. Zwar waren große Teile ihrer Anhängerschaft monarchistisch eingestellt, dennoch erkannte die Partei die republikanische Staatsform im Sinne des Staatswohls an.
In 1920er Jahren war die DHP mit jeweils drei bis fünf Abgeordneten im Reichstag vertreten und arbeitete in fraktionsähnlichen Arbeitsgemeinschaften und Wahlbündnissen mit anderen Kleinparteien zusammen.
Die bedeutendste politische Aktion der DHP war der Versuch, die Selbstständigkeit Hannovers auf dem Weg einer Volksabstimmung durchzusetzen. Eine Vorabstimmung konnte aufgrund der Instabilität der Weimarer Republik aber erst 1924 durchgeführt werden. Dabei votierten jedoch nur 25,5 Prozent der Wahlberechtigten für die Durchführung einer Hauptabstimmung.
Nach dieser Niederlage gab es keine ernsthaften Versuche mehr, eine Volksabstimmung herbeizuführen. Vielmehr kam es zum Niedergang der DHP, die in den 1930er Jahren zusehend von der NSDAP verdrängt wurde. Sie löste sich 1933 schließlich selbst auf.
Bibliography
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