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Der Friede von Hubertusberg vom 15. Februar 1763 zwischen Preußen, Österreich
und Sachsen zur Beendigung des Siebenjährigen Kriegs hielt fest, dass nur ein kleiner Teil
des Fürstbistums Breslau, das Generalvikariat Teschen, bei Österreich verblieb. Da kein
ausländischer, also preußischer Bischof über die zukünftigen österreichischen Kleriker
wachen sollte, wurden die Theologiestudierenden des österreichischen Anteils der Diözese
Breslau an der theologischen Fakultät und im Priesterseminar in Olmütz ausgebildet. Der
Breslauer Fürstbischof Georg Kardinal Kopp konnte aufgrund seiner guten Beziehungen zur
österreichischen Regierung 1899 in Weidenau eine eigene philosophisch-theologische
Lehranstalt und ein Priesterseminar für das Generalvikariat Teschen errichten. Aufgrund der
Nationalitätenkämpfe galten beide seit ihrer Gründung auf national deutscher Seite als
"Slawierungs-" bzw. auf national polnischer und tschechischer Seite als
"Germanisierungsanstalt". Das tschechische Gesetz über die Aufhebung der Lehranstalt aus dem
Jahr 1922 wurde nach Protesten des Breslauer Fürstbischofs Adolf Kardinal Bertram durch das
Oberste Verwaltungsgericht gestoppt und die Lehranstalt und das Priesterseminar blieben bis
zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 bestehen.
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Philosophisch-theologische Lehranstalt und Priesterseminar in Weidenau
Bibliography
HARBICH, Karl, Die Philosophisch-theologische Diözesanlehranstalt und das
Priesterseminar Weidenau, in: NEGWER, Josef, Geschichte des Breslauer Domkapitels im
Rahmen der Diözesangeschichte vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des
Zweiten Weltkrieges, hg. von Kurt ENGELBERT, Hildesheim 1964, S. 404-420.
Recommended quotation
Philosophisch-theologische Lehranstalt und Priesterseminar in Weidenau, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 29046, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/29046. Last access: 01-06-2025.