Karmeliten in Regensburg
Als im Zuge der 1803 beschlossenen Säkularisation auch das Hochstift Regensburg an das Königreich Bayern fiel, wurde ab 1810 auch in diesem Gebiet die strikte Klostersäkularisation durchgeführt. Die Klostergebäude gingen in den Staatsbesitz über und dienten als Gefängnis, während die Kirche zu einer Markt- und Lagerhalle umfunktioniert wurde. Lediglich die Destille durfte von zwei Karmeliten weiter betrieben werden. 1839 gewährte König Ludwig I. dem Karmelitenorden die Neuerrichtung einer klösterlichen Gemeinschaft in einem Teil der alten Klostergebäude mit der Auflage, ein Hospiz für Pflegebedürftige zu betreiben. Auch die Kirche wurde renoviert und im selben Jahr erneut geweiht. 1847 erhielten die Karmeliten auch die übrigen Gebäude des Klosterareals zurück. Das zum Priorat erhobene Kloster diente dem Orden als Sitz der Noviziatsausbildung des Ordensnachwuchses. Ab 1899 wurde im nahe gelegenen Kumpfmühl (Dokument Nr. 8426) ein weiteres Kloster St. Theresia errichtet, das 1906 zum Studienhaus für Ordenskleriker ausgebaut wurde. Da die Nachfrage innerhalb des Ordens hoch war, wurde die Einrichtung 1922 erweitert, sodass 60 Seminaristen dort Platz fanden.
Das Kloster St. Joseph besteht bis heute; das Seminar und das Kloster St. Theresia wurden aufgelöst.
Bibliography
350 Jahre Unbeschuhte Karmeliten in Regensburg. 1635-1985, Regensburg 1985.
BRUNNER, Adalbert, Kirche und Kloster "St. Joseph" der Unbeschuhten Karmeliten in
Regensburg. Eine geschichtliche Studie, Regensburg 1930.
Geschichte unseres Klosters und unserer Kirche, in: www.karmelitenkloster-stjoseph.de (Last access: 07.03.2018).
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2,
Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 54-95.
Karmeliten und Unbeschuhte Karmeliten; Schlagwort
Nr. 23012.
MERL, Otho, Karmelitenkirche St. Joseph Regensburg, München 1982.
Zeittafel, in: www.karmelitenkloster-stjoseph.de (Last access: 07.03.2018).