Deutschsprachige Minderheiten in Südosteuropa
In Rumänien gab es vor allem in der Bukowina und in Siebenbürgen deutschsprachige Minderheiten. Trotz zugesicherter Minderheitenrechte, die auch im Vertrag von Saint-Germain vom 10. September 1919 und im Minderheitenschutzvertrag vom 9. Dezember 1919 festgeschrieben worden waren, betrieb die rumänischen Regierung in den Folgejahren eine Rumänisierungspolitik, die insbesondere das Schulwesen betraf. Daneben traf die Landreform von 1921 auch die kirchlichen Institutionen der Minderheit, da sie große Grundbesitzer waren. Dennoch entfaltete sich in der Zwischenkriegszeit ein großes deutschsprachiges Vereins- und Pressewesen.
Im Königreich SKS, in dem deutsche Minderheiten besonders in den vormals zu Österreich-Ungarn gehörigen Gebieten lebten, galten ebenfalls die Bestimmungen des Vertrags von Saint-Germain. Dennoch ging auch hier von staatlicher Seite ein erheblicher Assimilierungsdruck aus, so dass Teile der deutschsprachigen Bevölkerung auswanderten und die Verbliebenen sich immer weniger zur deutschen Sprache bekannten.
Bibliography
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Recommended quotation
Deutschsprachige Minderheiten in Südosteuropa, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 1667, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/1667. Last access: 21-12-2024.