Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP)

Die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) wurde 1922 nach dem Austritt dreier Abgeordneter aus der Reichstagsfraktion der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in Berlin gegründet. Sie zeugt damit von grundlegenden politischen Differenzen innerhalb der DNVP, vor allem in der Frage, inwiefern völkische Kreise mit ihr verbunden sein sollten. Die DVFP formulierte den Anspruch, die einzige politische Vertretung der völkischen Bewegung in Deutschland zu sein und gab noch am Gründungstag einen antiparlamentarischen Kurs aus. Nachdem der preußische Innenminister Carl Severing das Verbot der NSDAP aufgrund von Verstrickungen in den Hitler-Putsch auf die DVFP ausweitete, traten beide Parteien als Wahlbündnis unter dem Namen Nationalsozialistische Freiheitsbewegung zu den preußischen Landtagswahlen am 7. Dezember 1924 an. Die völkischen Parteien konnten jedoch die Erfolge des Vorjahres (u. a. 19,3 Prozent der Stimmen für die DVFP in Mecklenburg-Schwerin) mit 2,5 Prozent der Stimmen nicht bestätigen. Das Bündnis wurde wenig später aufgelöst und im Laufe der Legislaturperiode kam es zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Die Streitereien endeten im Austritt führender Politiker aus der DVFP und dem Zerbrechen der Reichstagsfraktion 1927. Im Folgenden versank die Partei in der politischen Bedeutungslosigkeit.
Bibliography
BREUER, Stefan, Die Völkischen in Deutschland. Kaiserreich und Weimarer Republik, Darmstadt 22010, S. 194-208.
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SCHRADER, Stefanie, Vom Partner zum Widerpart. Die Deutschvölkische Freiheitspartei und ihr Wahlbündnis mit der NSDAP, in: SCHMIDT, Daniel u. a. (Hg.), Wegbereiter des Nationalsozialismus. Personen, Organisationen und Netzwerke der extremen Rechten zwischen 1918 und 1933 (Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte 19), Essen 2015, S. 55-69.
Völkische Bewegung; Schlagwort Nr. 3075.
WULFF, Reimer, Die Deutschvölkische Freiheitspartei 1922-1928, Inauguraldissertation Marburg 1968, S. 36-67.
Recommended quotation
Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 6048, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/6048. Last access: 21-12-2024.
Online since 20-01-2020.
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