Kriegseintritt Italiens
Der deutsche Zentrumspolitiker Matthias Erzberger hatte in Unkenntnis des Londoner Vertrags noch bis zuletzt in Verhandlungen mit Italien und dem Heiligen Stuhl versucht, einen Kriegseintritt Italiens abzuwenden. Seiner Meinung nach war es dem Heiligen Stuhl ohne territoriale Besitztümer nicht möglich, seiner Aufgabe als überparteilicher "padre commune" aller Katholiken nachzukommen. Er favorisierte dabei die Lösung, dass Österreich Trient an den Heiligen Stuhl abtreten solle, damit dieser es in Verhandlungen mit Italien um einen kleinen Kirchenstaat in Rom eintauschen könnte. So wäre die "Römische Frage" gelöst und Italien hätte keinen Grund mehr gehabt, in den Krieg einzutreten. Als Österreich Anfang Mai unter deutschem Druck zum Einlenken bereit war, war der Londoner Vertrag allerdings bereits unterzeichnet und der Kriegseintritt Italiens beschlossen.
Bibliography
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