Reichsgericht

Der oberste Gerichtshof des Reichs für Zivil- und Strafsachen war auch in der Weimarer Republik das 1879 in Leipzig errichtete Reichsgericht. Es war verwaltungsmäßig dem Reichsjustizministerium unterstellt. Sein Präsident, der qua Amt zugleich Vorsitzender des 1921 errichteten Reichstaatsgerichtshofes war, und die an ihm tätigen Richter wurden auf Vorschlag des Reichsrates vom Reichspräsidenten ernannt. Das Präsidentenamt hatten 1905-1919 Rudolf Freiherr von Seckendorff, 1920-1922 Heinrich Delbrück, 1922-1929 Walter Simons und 1929-1945 Erwin Bumke inne. In den am Reichsgericht anhängigen Strafsachen vertrat die bei ihm errichtete Oberreichsanwaltschaft die Anklage. Als Mitglieder der alten Elite des Kaiserreichs vertraten die Richter des Reichsgerichtes in der Weimarer Republik eine betont konservative Haltung, die etwa in den milden Urteilen gegen deutsche Kriegsverbrecher des Ersten Weltkriegs von 1921/22 oder dem harten Urteil gegen Carl von Ossietzky im Weltbühne-Prozess vom 1931 zum Ausdruck kam.
Bibliography
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Recommended quotation
Reichsgericht, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 23029, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/23029. Last access: 21-12-2024.
Online since 14-01-2013, last modification 10-03-2014.
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