Collegium Germanicum et Hungaricum

Das Collegium Germanicum wurde 1552 von Ignatius von Loyola für die Unterbringung von Theologiestudierenden aus dem Deutschen Reich gegründet. 1574 erhielt es von Gregor XIII. Palast und Kirche von Sant'Apollinare. Seit 1580 diente es auch als Herberge für studierende Ungarn. Es war das erste römische Ausländerseminar und galt als vorbildlich für spätere Gründungen. In Folge der Aufhebung des Jesuitenordens im 18. Jahrhundert wurde das Kolleg 1798 geschlossen und 1818 wieder eröffnet.
Die vorwiegend adeligen Alumnen besuchten die Lehrveranstaltungen des Collegio Romano und erlangten nach Abschluss ihrer Studien häufig hohe kirchliche Positionen in der Heimat. Von 1552 bis 1930 gingen über 6.700 Zöglinge und Konvektoren aus dem Kolleg hervor, davon 29 Kardinäle, 1 Patriarch, 54 Erzbischöfe, 309 Bischöfe und viele andere kirchliche Würdenträger sowie ungefähr 300 Ordensleute.
Pacelli selbst zog die Ausbildung im Collegium Germanicum et Hungaricum der Ausbildung aller anderen Kollegien vor und versuchte Germaniker als Bischöfe in Deutschland einzusetzen.
Bibliography
DACHSBERGER, Johann Evangelist / LEIBER, Robert, Kollegien, 10) Collegium Germanicum et Hungaricum, II. Nationale Kollegien u. Seminarien, in: Lexikon für Theologie und Kirche 6 (1934), Sp. 76 f.
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SCHMIDT, Peter, Das Collegium Germanicum in Rom und die Germaniker. Zur Funktion eines römischen Ausländerseminars (1552-1914), Tübingen 21984.
STEINHUBER, Andreas, Geschichte des Kollegium Germanikum Hungarikum in Rom, 2 Bde., Freiburg im Breisgau 1906.
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UNTERBURGER, Klaus / WOLF, Hubert (Bearb.), Eugenio Pacelli. Die Lage der Kirche in Deutschland 1929 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 50), Paderborn u. a. 2006, S. 60-72.
Recommended quotation
Collegium Germanicum et Hungaricum, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 3044, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/3044. Last access: 14-10-2024.
Online since 04-06-2012, last modification 13-08-2012.
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