An späterer Stelle des Nuntiaturberichts (fol. 50r) ergänzt der Nuntius, dass
der bereits genannte Diplomat eine große Rolle bei den Ereignissen der letzten Tage gespielt
habe. In der entsprechenden Akte Pacellis zur Räterepublik gibt es keinen schriftlichen
Hinweis darauf, von wem Pacelli seine Informationen erhalten haben könnte. Auch das
Protokollbuch der Münchener Nuntiatur gibt keinen Aufschluss, denn in den Tagen vom
26. April bis zum 5. Mai zählt es lediglich drei Einträge, nämlich die drei
Nuntiaturberichte an Gasparri vom 30. April (Dokument
Nr. 258), 1. (Dokument Nr. 241) und 5. Mai
(Dokument Nr. 259), anstelle der sonst üblichen
durchschnittlich zehn Einträge pro Tag. Es ist demnach davon auszugehen, dass Pacelli sich
mündlich mit dem Diplomaten besprach und den Namen seines Informanten zu dessen Schutz
absichtlich nicht schriftlich fixierte, da weder die Exterritorialität der Nuntiatur noch
der sichere Verkehr der Diplomatenpost gewährleistet waren.
Empfohlene Zitierweise
Quelle Pacellis zur Räterepublik, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 17054, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/17054. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.Online seit 01.10.2013, letzte Änderung am 24.03.2021.Als PDF anzeigen