Verein für das Deutschtum im Ausland

Der "Verein für das Deutschtum im Ausland" (VDA) wurde 1881 in Berlin als "Allgemeiner Deutscher Schulverein" gegründet. Dieser widmete sich vor allem der Unterstützung deutscher Schulen im Ausland, insbesondere in Österreich-Ungarn, wo die Schulvereinsbewegung ihren Ursprung hatte. Neben dieser Tätigkeit wurde schnell auch die deutsche Kulturpropaganda immer wichtiger. Dies kam in der Umbenennung des Vereins in "Verein für das Deutschtum im Ausland" 1908 zum Ausdruck. Er entwickelte sich zu einem Kristallisationspunkt der zahlreichen Deutschtums- und Grenzvereine. Auch etliche Exponenten des deutschen Geisteslebens wie Heinrich von Treitschke und Theodor Mommsen unterstützten den Verein.
Der VDA vertrat einen überstaatlichen Volkstumsbegriff, was aber keineswegs Staatsferne bedeutete. So forderte der Verein im Ersten Weltkrieg die Angliederung des Baltikums an das Deutsche Reich. Schon im Kaiserreich staatlich alimentiert und in die staatliche Volkstumspolitik integriert, arbeitete der VDA auch in der Weimarer Republik eng mit dem Auswärtigen Amt zusammen. Vor dem Ersten Weltkrieg noch eine Honoratiorenvereinigung, wurde der VDA nach 1918 ein Volksverein.
Literatur
BADENDIECK, Friedrich Carl, Volk unter Völkern. Zur Geschichte der Schutzarbeit am deutschen Volke, Bonn 1979.
LUTHER, Tammo, Volkstumspolitik des Deutschen Reiches 1933-1938. Die Auslandsdeutschen im Spannungsfeld zwischen Traditionalisten und Nationalsozialisten (Historische Mitteilungen der Ranke-Gesellschaft, Beiheft 55), Stuttgart 2004, S. 43-45.
Empfohlene Zitierweise
Verein für das Deutschtum im Ausland, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 10013, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/10013. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.
Online seit 14.06.2012, letzte Änderung am 26.11.2012.
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