Wahl des Erzabtes in Beuron
Das Erzabtmodell wurde im Jahr 1917 nicht angewandt. Erzabt Ildefons Schober bat am 8. November 1917 aus gesundheitlichen Gründen um seine Resignation. Deshalb wurde eine Neuwahl notwendig, zu deren Statuten sich Raphael Molitor, der Abt von Gerleve, und Dominicus Johner, der Prior von Beuron, am 10. November an Papst Benedikt XV. wandten. Abtprimas Fidelis von Stotzingen unterstützte das Anliegen am 19. November.
Die Religiosenkongregation nahm das Gesuch am 18. Dezember an. Am 25. Januar 1918 postulierten die Beuroner Kapitulare Raphael Walzer zum neuen Erzabt in Beuron. Da Walzer das vorgeschriebene Mindestalter von 30 Jahren noch nicht erreicht hatte, erhielt er einen diesbezüglichen DispenS. Seine Jurisdiktion über die Tochterklöster wurde suspendiert. Damit wich das Erzabtmodell einem Präsessystem.
Literatur
Benediktiner; Schlagwort
Nr. 2088.
Benediktiner-Erzabtei Beuron; Schlagwort
Nr. 5004.
YUEN, Marvin, Die Einführung des Abtpräsensmodells in der Beuroner Kongregation im
Jahre 1936, in: KAFFANKE, Jakobus / KÖHLER, Joachim (Hg.), Mehr nützen als herrschen!
Raphael Walzer OSB, Erzabt von Beuron, 1918-1937 (Beiträge zu Theologie, Kirche und
Gesellschaft im 20. Jahrhundert 17), Berlin 2008, S. 109-140, hier
111-113.