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Pacelli hielt sich vom 27. November bis zum 6. Dezember 1923 in Berlin
auf. Dazu reiste er am 26. November aus München ab, wo er am 7. Dezember wieder
eintraf. Der Nuntius wollte bereits früher nach Berlin aufbrechen, doch das Auswärtige Amt riet ihm
wegen der Regierungskrise, die am 23. November zum Sturz Reichskanzler Gustav
Stresemanns führte, seine Reise zu verschieben (Dokument
Nr. 10810 und Dokument Nr. 10811). Durch
diese Verzögerung erreichte Pacelli jedoch noch rechtzeitig auf telegraphischem Wege die
wohlwollende Antwort des Papstes auf den Appell Stresemanns vom 3. November (Dokument Nr. 10488), in welchem dieser um karitative
Unterstützung des Heiligen Stuhls für das wirtschaftlich darniederliegende Deutsche Reich
gebeten hatte. Als der Nuntius in der Reichshauptstadt eintraf, war Wilhelm Marx bereits als
Stresemanns Nachfolger ausersehen worden. Er traf sich mehrmals mit Marx und sprach mit ihm
insbesondere über ein mögliches Reichskonkordat und das kurz vor dem Abschluss stehende
Bayernkonkordat (Dokument Nr. 47). Daneben führte Pacelli im
Auswärtigen Amt Gespräche über mögliche Bemühungen des Heiligen Stuhls zugunsten von
Gefangenen im und Ausgewiesenen aus dem besetzten Ruhrgebiet (Dokument
Nr. 114).
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 18.09.2015. Als PDF anzeigen
Aufenthalt Pacellis in Berlin vom 27. November bis zum 6. Dezember 1923
Quellen
Pacelli an [Pizzardo] vom 19. November 1923; Dokument
Nr. 10810.
Gasparri an Pacelli vom 25. November 1923; Dokument
Nr. 10488.
Pacelli an [Pizzardo] vom 26. November 1923; Dokument
Nr. 10811.
Pacelli an Gasparri vom 7. Dezember 1923; Dokument
Nr. 47.
Pacelli an Gasparri vom 7. Dezember 1923; Dokument
Nr. 114.
Empfohlene Zitierweise
Aufenthalt Pacellis in Berlin vom 27. November bis zum 6. Dezember 1923, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 465, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/465. Letzter Zugriff am: 30.06.2025.