Dokument-Nr. 2539
Gasparri, Pietro an Pacelli, Eugenio
Rom, 27. Juni 1927
Regest
Gasparri teilt mit, was der Breslauer Fürstbischof Bertram ihm in einem Telegramm mitteilte. Sein Delegierter für die Verhandlungen mit der Tschechoslowakei Pollak berichtete aus Prag, dass dort Angaben gemacht wurden, die den von Landwirtschaftsminister Hodža und vom Präsidenten des tschechoslowakischen Bodenamtes Voženílek gegebenen Versprechen hinsichtlich der Unantastbarkeit der Mensalgüter des Fürstbistums Breslau in Österreichisch-Schlesien widersprachen. Pacelli soll Bertram mitteilen, dass es sich nicht gehört, in offenen Telegrammen über geheime Angelegenheiten zu schreiben. Der Heilige Stuhl wird sich zwar für die Breslauer Mensalgüter einsetzen, hält dies aber für wenig aussichtsreich, weil das Verhältnis zur Tschechoslowakei äußerst delikat ist. Erfolgversprechender dürfte eine Intervention der Reichsregierung sein, die jedoch dem Konsultor an der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl Steinmann zufolge nicht dazu bereit ist, um das Wirtschaftsabkommen mit der Tschechoslowakei nicht zu gefährden. Pacelli wird angewiesen, auf die Reichsregierung einzuwirken, damit diese aktiv wird.[Kein Betreff]
Card. Gasparri