Dokument-Nr. 9376
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro
München, 15. April 1919
Regest
In der Nacht zum vergangenen Samstag riefen 2.000 Soldaten der Münchner Garnison das Ende der Räterepublik aus. Daraufhin erhoben sich die Kommunisten gegen die Soldaten und es kam zu blutigen Auseinandersetzungen und vollkommener Anarchie. Das ganze Proletariat bewaffnete sich; es wurde ein Generalstreik bis zur Ausrufung einer neuen Räterepublik angekündigt. Selbst die diplomatischen Gesandtschaften waren nicht vor Übergriffen sicher. Pacelli betont abschließend, dass er keine Angst habe, sich weiterhin in München aufzuhalten, wirft aber die Frage auf, ob es dem Ruf der Kirche schaden könne, wenn sich der apostolische Nuntius in einer unter kommunistischer Herrschaft stehenden Stadt aufhält. Dem Volksbeauftragten des Äußern Franz Lipp habe er im Namen Gasparris für die Unverletzlichkeit der Nuntiatur nicht danken können, weil Lipp zusammen mit dem Kabinett zurückgetreten ist und weil das Gerücht umgeht, dass er wegen Geisteskrankheit in eine Heilanstalt eingewiesen worden sei.[Kein Betreff]
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quisite, case, conventi saccheggiati. Fino a quest'oggi
mi è stato impossibile comunicare telegraficamente. Mi è giunto il cifrato n. … e ne
ringrazio V E R. Quanto al pericolo a cui trovasi esposta la mia persona non ho
avuto timori in passato, né temo presentemente. Solamente mi permetto di sottoporre
rispettosamente a V E R. il quesito se ritiene decorosa la presenza del Nunzio
Apostolico presso un governo comunista. L'ordine che V E. mi
impartiva di ringraziare il Ministro degli Affari Esteri non l'ho
potuto eseguire, stante che nel frattempo egli ha date le dimissioni insieme all'intero gabinetto; anzi corre voce che egli avendo dati segni di
alienazione mentale sia stato internato in una casa di salute. Supplico infine
l'E V R. di voler partecipare alle nostre famiglie i nostri saluti.Pacelli
1↑Protokollnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.
2↑Verschlüsselungsnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.