Dokument-Nr. 3591
Gasparri, Pietro an Pacelli, Eugenio
Vatikan, 28. Februar 1918
Regest
Gasparri informiert Pacelli, dass der Heilige Stuhl bei den Verhandlungen über den Austausch von Invaliden scheinbar nicht vermitteln kann, da Italien bereits die Schweiz als Vermittlerin eingeschaltet hat, dennoch aber weiterhin auf das Deutsche Reich einwirken möchte. Der Nuntius wird angewiesen, die Reichsregierung zu einem Abkommen und der Anerkennung desselben zu drängen. Pacelli soll betonen, dass ein solches Abkommen auf päpstliche Initiative zurückgeht. Eine ähnliche Äußerung des österreichisch-ungarischen Außenminister Stefan Graf Burian von Rajecz gegenüber dem Wiener Nuntius Teodoro Valfré di Bonzo hat zu einer offiziellen Note in Bezug auf die Repatriierung der an Tuberkulose erkrankten Kriegsgefangenen in Österreich-Ungarn geführt. Pacelli wird angewiesen, in den Verhandlungen zwischen Italien und dem Deutschen Reich auf mögliche Schwierigkeiten hinzuweisen, damit der Heilige Stuhl bei der italienischen Regierung vermittelnd einschreiten kann.[Kein Betreff]
Card. Gasparri
Empfohlene Zitierweise
Gasparri, Pietro an Pacelli, Eugenio vom 28. Februar 1918, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 3591, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/3591. Letzter Zugriff am: 14.08.2024.
Verlinkte Schlagwörter
- Apostolische Nuntiatur in Wien14002
- Deutsch-italienische Verhandlungen über die Behandlung und den Austausch von Kriegsgefangenen4044
- Dokument nicht in Edition4063
- Reichsregierung (1917-10-25 – 1918-10-04) Kabinett Hertling18026
- Telegrammwechsel zwischen Papst Benedikt XV. und Kaiser Wilhelm II. vom 1. Januar 19157086