Document no. 15634
Pacelli, Eugenio
to Gasparri, Pietro
Berlin, 24 October 1926
Summary
Pacelli berichtet über sein Treffen mit dem tschechoslowakischen Kultusminister Hodža in Dresden am Vortag. Dieser erhoffte sich von dem Gespräch, die Position des Heiligen Stuhls zu den verschiedenen Fragen der katholischen Kirche in der Tschechoslowakei zu erfahren. Pacelli verwies auf seine Inkompetenz in diesen Fragen und äußerte allgemein den Wunsch danach, normale Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Tschechoslowakei wiederherzustellen, woraufhin er nach der entsprechenden Position der gegenwärtigen Regierung fragte. Hodža schilderte ausführlich die Gründung und die Richtlinien der Regierung, die im Gegensatz zur vorherigen konservativ ist und die Religionen respektiert. Der evangelisch-lutherische Außenminister Beneš, der im Amt blieb, obwohl seine Partei jetzt der Opposition angehört, schätzt die moralische Kraft der katholischen Kirche und die Staatsraison, die rät, ihr besondere Beachtung zu schenken. Für die Konsolidierung der Regierung ist Hodža zufolge die Beteiligung der Slowakischen Volkspartei unabdingbar. Er bezeichnete deren Vorsitzenden, den Priester Hlinka, als einen beindruckbaren und unausgeglichenen Mann. Da in den nächsten Tagen eine Entscheidung getroffen werden muss, bat der Kultusminister dringend darum, dass der Heilige Stuhl Hlinka dazu rät, die Ansprüche in der Autonomiefrage zu mäßigen, worüber Pacelli in einem verschlüsselten Telegramm vom gleichen Tag berichtete. Der Nuntius ergriff das Wort und sagte, dass er aus dem Osservatore Romano entnommen habe, dass die entscheidende Frage für die Wiederaufnahme normaler diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Tschechoslowakei die Intervention des Staates in die jährlichen Feierlichkeiten für den Reformator Hus seien, die einen antikatholischen Charakter angenommen hatten. Hodža erwiderte, dass das Kabinett diese schwerwiegende Frage noch nicht habe behandeln können und dass sie außerhalb seiner Kompetenzen als Kultusminister liege. Der Nuntius ist allerdings der Auffassung, dass Hodža nicht abgeneigt wäre, dem Heiligen Stuhl in dieser Frage entgegenzukommen. Pacelli fragte vorsichtig und unter der Bedingung, dass diese Frage geklärt sei, nach der Einschätzung des Kultusministers zu einer möglichen Rückkehr des Nuntius Marmaggi nach Prag. Hodža antwortete umgehend, dass er nichts gegen diesen einzuwenden habe. Er fügte hinzu, dass ihm der Geschäftsträger des Heiligen Stuhls in Prag Arata am Vortag mitgeteilt habe, dass er über das Gespräch mit Pacelli informiert sei. Arata äußerte dabei die Idee, dass ein Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und der Tschechoslowakei geschlossen werden könnte. Nach Einschätzung Pacellis zeigte sich der Kultusminister diesem Vorschlag gegenüber nicht abgeneigt. Hodža kam auf den Streit um das Vermögen des Primas von Ungarn Csernoch in der Tschechoslowakei zu sprechen. Diese Frage liege in seiner Zuständigkeit und er wolle sie schnell lösen. Er erklärte ausdrücklich, dass er bereit sei, dieses Vermögen zu übermitteln, dass allerdings noch zu klären wäre, an wen es legal überwiesen werden könne. Er schloss den Apostolischen Administrator der Diözese Rožňava Bubnič, den Apostolischer Administrator des Erzbistums Trnava Jantausch sowie den Bischof von Banská Bystrica Blaha aus und wird dem Heiligen Stuhl folgende Lösung vorschlagen: Das Vermögen soll an den Heiligen Stuhl überwiesen werden, der einen Vertreter ernennt, der mit den Verhandlungen betraut wird. Während Hodža durchklingen ließ, dass er Bubnič für geeignet hielt, gab er zu verstehen, dass er nicht mit Jantausch verhandeln möchte. Der Kultusminister zeigte sich auch dazu bereit, dem Wunsch Csernochs nachzukommen, der sein Eigentum frei verkaufen möchte. Für die Zwischenzeit schlug Hodža vor, eine Kommission für die Liquidation des Vermögens zu bilden. Außerdem machte er deutlich, dass aus Gründen der Gegenseitigkeit vergleichbare Zugeständnisse für die Güter der tschechoslowakischen Diözese Kasmsovia, die in Ungarn liegen, gemacht werden sollen. Hodža bat darum, dass die Diözesangrenzen an die tschechoslowakischen Staatsgrenzen angepasst werden, da die Regierung dann ihr Entgegenkommen bezüglich der kirchlichen Güter gegenüber der öffentlichen Meinung besser vertreten könne. Da ihm keine Weisungen über diese Frage vorlagen, äußerte sich Pacelli nicht dazu. Aber er rief dem Minister die Frage der Mensalgüter des Fürstbistums Breslau in der Tschechoslowakei in Erinnerung, woraufhin dieser versicherte, dass er nicht daran denke, diese anzutasten, sondern dass sich sein Vorschlag ausschließlich auf die Güter des Primas von Ungarn beziehe. Hodža zeigte sich abschließend zufrieden mit dem Gespräch. Im Postscriptum teilt Pacelli mit, dass der mit der Verwaltung der Mensalgüter der Diözese Breslau beauftragte Pfarrer Pollak zu ihm kam. Dieser war am Vortag aus Prag zurückgekehrt und berichtete unter strengster Geheimhaltung, dass dort sehr ungünstige Gerüchte über den ehemaligen österreichischen Diplomaten Pálffy kursieren. Daraufhin beschloss Pacelli, alle Beziehungen zu ihm abzubrechen.Subject
Colloquio col Ministro cecoslovacco Sig. Hodza
Ieri in Dresda, dalle ore 10 alle 11 3/4 antim. in una sala riservata dell'Hôtel "Europäischer Hof", messa cortesemente a mia disposizione dal Direttore generale Sig. Rücker



31v
so in termini generalissimi l'augurio personale che
sia possibile di ristabilire normali relazioni fra la S. Sede e quella Repubblica,
aggiunsi che mi sarebbe perciò riuscito particolarmente interessante di apprendere il punto
di vista dell'attuale Gabinetto



32r
spensabile la partecipazione del partito popolare cattolico della Slovacchia


Riprendendo io la parola, feci rilevare al Sig. Ministro che, per quanto mi sembrava di dover dedurre da varie pubblicazioni dell'Osservatore Romano


32r
Gabinetto, ora appena costituito, non aveva ancora
potuto esaminare questo grave punto, ed aggiunse essere esso al di fuori della sua
competenza come Ministro del Culto; ebbi tuttavia, salvo errore, l'impressione che forse
egli non sarebbe alieno a dare alla S. Sede la necessaria soddisfazione. Supposta la
soluzione dell'anzidetta questione pregiudiziale, chiesi al Sig. Ministro delicatamente
che cosa egli pensasse circa l'eventuale ritorno a Praga del Nunzio, ed in particolare del
così egregio e stimato Rappresentante Pontificio, Eccmo Mons. Marmaggi
Soggiunse che il giorno avanti erasi recato a visitarlo il Revmo Mons. Arata

33r
da questa idea, cui
mostravasi non sfavorevole, parlò della vertenza relativa ai beni




33v
adatto il
Revmo Mons. Jantausch, col quale sembrami, se ho ben compreso, che difficilmente
sarebbe disposto a trattare. Il Sig. Hodza si manifestò pure propenso ad accogliere il
desiderio del Primate di Ungheria, il quale desidera di poter vendere liberamente i suoi
beni nel modo che meglio gli convenga. Intanto egli si propone di costituire una Commissione
di liquidazione, cui apparterebbe una persona di fiducia di Mons. Bubnics, la quale verrebbe
nominata dal Ministro dopo previo accordo con lui. – Il Sig. Hodza soggiunse
tuttavia che, se egli è propenso alle anzidette concessioni, un simile trattamento dovrebbe,
per ragione di reciprocità, essere fatto ai beni della diocesi di Cassovia, situati in
Ungheria; chiese anzi che i confini delle diocesi coincidano con quelli dello Stato
cecoslovacco, giacché in tal guisa il Governo potrebbe meglio difendere dinanzi alla
pubblica opinione la sua condiscendenza rispetto ai beni ecclesiastici. In mancanza di
superiori istruzioni, pur accennando in modo generale ad eventuali difficoltà, che questa
ultima domanda34r
avrebbe potuto incontrare, mi astenni dal
pronunciarmi al riguardo; mi parve invece opportuno, come Nunzio in Germania

Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
P. S. Avevo appena scritto questo rispettoso Rapporto, allorché e venuto a visitarmi il Revmo Sac. Pollak

34v
il quale è incaricato dall'Emo
Sig. Cardinale Bertram


