Missio canonica

Missio canonica ("kanonische Sendung") ist der kirchenrechtliche Oberbegriff für die verschiedenen Ermächtigungen und Beauftragungen zur amtlichen Verkündigung der katholischen Lehre: die Beauftragung zum Predigtdienst und die Erteilung von Lehraufträgen. Die Übertragung dieser Lehrerlaubnis erfolgt durch das kirchliche Lehramt, d. h. durch den Papst oder die Bischöfe (vgl. can. 1328 CIC/1917).
Sowohl Religionslehrer als auch Hochschullehrer benötigen zur Ausübung ihres Amtes die Missio canonica. Diese kann jederzeit entzogen werden, wenn der Beauftragte in seiner Lehrtätigkeit oder in seinem Lebenswandel nicht mehr mit der kirchlichen Lehre übereinstimmt.
Von Missio canonica wird terminologisch die Unbedenklichkeitserklärung Nihil obstat ("es steht nichts entgegen") unterschieden, die zum Ausdruck bringt, dass gegen die Berufung eines Hochschullehrers von lehramtlicher Seite nichts einzuwenden ist.
Sources
1917 Codex Iuris Canonicis, can. 1328, in: www.jgray.org (Last access: 02.08.2016).
Codex Iuris Senior, can. 1328, in: www.catho.org (Last access: 02.08.2016).
GASPARRI, Pietro (Hg.), Codex Iuris Canonici Pii X Pontificis Maximi iussu digestus, Benedicti Papae XV auctoritate promulgatus, Rom 1917, can. 1328, in: archive.org (Last access: 02.08.2016).
Bibliography
HOFMEISTER, Philipp, Missio canonica, in: Lexikon für Theologie und Kirche 7 (1935), Sp. 217 f.
RIEDEL-SPANGENBERGER, Ilona, Missio canonica, in Lexikon für Theologie und Kirche3 7 (1998), Sp. 287 f.
RIEDEL-SPANGENBERGER, Ilona, Sendung in der Kirche. Die Entwicklung des Begriffes "missio canonica" und seine Bedeutung in der kirchlichen Rechtssprache, Paderborn u. a. 1991.
Recommended quotation
Missio canonica, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 1486, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/1486. Last access: 21-12-2024.
Online since 24-06-2016, last modification 23-02-2017.
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