Dokument-Nr. 4070
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 16. April 1928
Regest
Pacelli bestätigt den Erhalt der beiden Weisungen bezüglich der jüngsten Äußerungen des bayerischen Kultusministers Goldenberger, dass das Konkordat mit Bayern durch Reichsgesetze außer Kraft gesetzt werden könne. Die Reichsregierung wollte dies zum Anlass nehmen, um die Erklärung des damaligen Reichsaußenministers Simons aus dem Jahr 1920 zu entkräften, der versichert hatte, dass das Konkordat durch zukünftige Reichsgesetze nicht angetastet werden könne. Zu dieser Frage fanden regierungsseitig mehrere Besprechungen statt und ein Entwurf für eine Antwortnote auf Pacellis Note vom 7. Oktober 1927 wurde erarbeitet, die die Erklärung Simons infrage stellte. Gerade ein Bayer, der Ministerialrat im Reichsinnenministerium Kaisenberg, setzte sich in diese Richtung ein. Es wurde sogar behauptet, dass Simons die Erklärung gar nicht hätte abgeben dürfen. Pacelli machte deutlich, dass ihn die diplomatische Praxis Simons nicht beunruhigt, da er die Vereinbarung als beim Reich akkreditierter Botschafter selbstverständlich mit dem Reichsaußenminister traf. Ferner wies der Nuntius darauf hin, dass die rechtlichen Erwägungen Goldenbergers unzutreffend sind. Außerdem kündigte er an, dass er die Antwortnote, sollte sie in dieser Form erteilt werden, entweder zurückweisen müsse oder gegen sie protestierten müsse. Durch Unterstützung des Staatssekretärs in der Reichskanzlei Pünder und des Zentrumsabgeordneten Kaas gelang es, die beiliegende Antwort des Reichsaußenministers Stresemann zu erhalten. Diese bestätigt zwar nicht die Erklärung Simons, beeinträchtigt den Heiligen Stuhl aber auch nicht darin, sich in Zukunft weiterhin darauf zu berufen. Aus dem ebenfalls beiliegenden Schreiben Pünders geht hervor, dass der Status quo ante erhalten ist. Mehr konnte Pacelli nach den bedauernswerten Äußerungen Goldenbergers nicht erreichen.Betreff
Il Concordato bavarese e le future leggi del Reich
Mi pervennero regolarmente gli ossequiati Dispacci dell'Eminenza Vostra Reverendissima NN. 571/28 e 736/28 rispettivamente in data del 28 Febbraio e del 14 Marzo p.p., concernenti la recente dichiarazione del Ministro del Culto

Dopoché il Sig. Goldenberger, in termini pur troppo non equivoci, ebbe ammesso pubblicamente dinanzi al Landtag




38v
ben singolare che colui, il quale forse più di ogni altro
ha lottato in questo senso sfavorevole, è stato proprio un bavarese, vale a dire il
Consigliere ministeriale nel Ministero dell'Interno del Reich, Dr. Kaisenberg
In seguito a ciò, e grazie all'appoggio prestato
39r
dal Segretario di Stato nella Cancelleria del
Reich, Dr. Pünder



Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico